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Elke Wiechmann / Jörg Bogumil (Hrsg.)

Arbeitsbeziehungen und Demokratie im Wandel. Festschrift für Leo Kißler

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2014; 401 S.; 74,- €; ISBN 978-3-8487-0805-5
Partizipation als Lernprozess – diesem Thema sei Leo Kißler, der mit diesem Sammelband geehrt wird, in seiner akademischen Laufbahn kontinuierlich nachgegangen. Um diesen Anspruch zu unterstreichen, haben die Herausgeber Elke Wiechmann und Jörg Bogumil Aufsätze von Wegbegleitern zusammengetragen, die in unterschiedlicher Weise an die Arbeiten des Geehrten anschließen. Insgesamt wird der Band der Vielfalt von Kißlers Forschungsinteressen gerecht, doch stehen die einzelnen Beiträge recht isoliert nebeneinander. Hierzu trägt auch die Aufteilung des Bandes in lediglich zwei sehr allgemein gehaltene Themenbereiche bei: Im Hinblick auf die vollmundigen Titel („Arbeitsbeziehungen im Wandel“ und „Demokratie im Wandel“) nehmen sich die einzelnen Beiträge vergleichsweise kleinteilig aus. Dabei lassen sich einige Artikel durchaus an übergreifende Themen und relevante Debatten anbinden und mit Gewinn lesen: Maria Funder stellt eine Diskrepanz zwischen der gesellschaftlichen Bedeutung von Arbeit und den nicht vorhandenen öffentlichen Kontroversen über sie fest. In ihren weiteren Ausführungen wird dann aber deutlich, dass sie sich selbst eher für die bessere Umsetzung von „innovativen“, „eigensichtigen“ oder „geschlechtergerechten, kooperativen“ (64) Arbeitspolitiken als für die öffentliche Auseinandersetzung über konkurrierende Programme der Organisation von Arbeit interessiert. Ralph Greifenstein beschreibt Varianten der Vertretungsarbeit von Betriebsräten und umreißt ihre Probleme aus der Perspektive der klassischen Vorstellung von Repräsentation als größtmöglicher Identität zwischen Repräsentierten (Belegschaft) und Repräsentanten (Betriebsräten). Einen ideengeschichtlichen Parforceritt durch die Klassiker der Organisationsforschung legt Walter Müller‑Jentsch in seinem lesenswerten Aufsatz hin. Darin beschreibt er das stets unsichere Verhältnis von Ungleichheit beziehungsweise Gleichheit und Organisation und führt die gegenwärtigen Trends in den Arbeitsbeziehungen, die er mit „Deregulierung“ und „Flexibilisierung“ umschreibt, auf die Abkehr und Schwächung von Organisationen, „die das Sozialeigentum sichern können“ (156), zurück. Das Buch ist eher an ein spezielles Fachpublikum gerichtet.
Hendrik Claas Meyer (HCM)
M. A., Politikwissenschaftler und Soziologe, Universität Bayreuth.
Rubrizierung: 1.32.212.222.2622.612.652.682.322.3252.3422.332 Empfohlene Zitierweise: Hendrik Claas Meyer, Rezension zu: Elke Wiechmann / Jörg Bogumil (Hrsg.): Arbeitsbeziehungen und Demokratie im Wandel. Baden-Baden: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37835-arbeitsbeziehungen-und-demokratie-im-wandel_46169, veröffentlicht am 27.11.2014. Buch-Nr.: 46169 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken