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Wolfgang Benedek / Florence Benoît-Rohmer / Wolfram Karl / Matthias C. Kettemann / Manfred Nowak (Hrsg.)

European Yearbook on Human Rights 2014

Wien/Graz: Neuer Wissenschaftlicher Verlag 2014; 547 S.; 68,- €; ISBN 978-3-7083-0987-3
Der Einfluss von Krisen und Krisendiskursen auf die Weiterentwicklung der Menschenrechte und ihre Umsetzung bilden das zentrale Thema, mit dem diese Ausgabe des Jahrbuchs eröffnet wird. Neben allgemeinen Aspekten werden die Herausforderungen und Möglichkeiten durch den Gebrauch sozialer Medien analysiert. Anita Danka und Oliver Pahnecke benennen den Vorteil, auch über diesen Weg eine Öffentlichkeit herstellen zu können, betonen aber zugleich, dass damit eine fachlich versierte Feststellung der Verletzung von Menschenrechten nicht ersetzt werden könne. Im dritten Beitrag der „Topics of the Year“ blickt Lisa Maria Heschl, festgemacht am Stichwort Lampedusa, auf die fehlende Solidarität der Europäer mit Flüchtlingen und die daraus entstehende Menschenrechtskrise an den Außengrenzen der Europäischen Union. Im zweiten Abschnitt über die EU lotet Abraham Pieter Vingerling ebenfalls aus, welche Bedeutung die europäischen Erklärungen zu Menschenrechten über die eigenen Grenzen hinaus überhaupt haben. Er fragt nach den Notwendigkeiten und Möglichkeiten, die Einfuhr jener Waren zu untersagen, die unter Bedingungen gefertigt werden, die fundamentale Rechte von Arbeiterinnen und Arbeiter verletzen – worum es konkret geht, zeigt der kurze Hinweis auf den Einsturz einer Textilfabrik in Dhaka. Als besonderen Aspekt in diesem Problemfeld benennt Vingerling zudem die Arbeit von Kindern. Lösungsansätze, um diese Menschenrechtsverletzungen zu unterbinden, sieht er in den Regularien der WTO. Gewalt gegen Frauen wird sowohl im Abschnitt zum Europarat thematisiert als auch unter den „Cross‑cutting Issues“. Melanie Fiona Oliver kritisiert, dass die Frage, ob Frauen, die dem Menschenhandel zum Opfer gefallen sind und zur Prostitution gezwungen wurden, Anspruch auf Asyl haben, nicht ausreichend geklärt ist; zuständige Behörden seien nicht hinlänglich sensibilisiert. Ihr Beitrag zeigt ein signifikantes Beispiel für die gesamte Themenstellung des insgesamt sehr informativen Bandes auf.
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Rubrizierung: 4.424.33.53.62.612.23 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Wolfgang Benedek / Florence Benoît-Rohmer / Wolfram Karl / Matthias C. Kettemann / Manfred Nowak (Hrsg.): European Yearbook on Human Rights 2014 Wien/Graz: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37917-european-yearbook-on-human-rights-2014_46203, veröffentlicht am 18.12.2014. Buch-Nr.: 46203 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken