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Günter Bischof

Relationships/Beziehungsgeschichten. Austria and the United States in the Twentieth Century

Innsbruck u. a.: Studien Verlag 2014 (Transatlantica 4); 273 S.; 24,90 €; ISBN 978-3-7065-4214-2
Die wissenschaftliche Analyse der Beziehungen zwischen den USA und der deutschsprachigen Welt waren in den vergangenen Dekaden stark auf Deutschland konzentriert. Insbesondere vonseiten der Vereinigten Staaten war das Verhältnis zu Österreich nur sehr selten Untersuchungsgegenstand. Günter Bischof dagegen hat in den vergangenen Jahren vielfach über das Verhältnis zwischen den USA und Österreich während des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts publiziert, allerdings sind die Texte an zum Teil recht „abgelegenen“ Orten erschienen. Das Buch versammelt daher die für dieses Thema wichtigsten Schriften. In seinem ersten Beitrag „Two Sides of the Coin“ beleuchtet der Historiker die Amerikanisierung Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Als maßgebliche Motoren für den US‑amerikanischen Einfluss sieht Bischof die vielen GIs, die zwischen 1945 und 1955 in Österreich stationiert waren und Kontakte zu den Bürgern pflegten, sowie diverse Programme, in deren Rahmen österreichische Jugendliche, Studierende, Fachleute und Führungskräfte in die USA reisen konnten. Außerdem wurden mehrere institutionalisierte Räume für Zusammenkünfte wie beispielsweise das Salzburg Seminar, The Schloss oder das Institut für Höhere Studien geschaffen, durch die enge Netzwerke entstanden sind. Nichtsdestotrotz existiere in Österreich ein ausgeprägter Antiamerikanismus, schreibt Bischof, der nach der Irak‑Invasion 2003 besonders offenkundig geworden sei, dessen Wurzeln aber deutlich weiter in die Vergangenheit reichten. Neben der Zeit des Kalten Krieges, mit der sich Bischof sehr intensiv beschäftigt hat, schlagen einige Artikel auch Brücken in die jüngste Vergangenheit. Der letzte Beitrag ist der Biografie Arnold Schwarzeneggers gewidmet, der der bekannteste US‑Bürger österreichischer Herkunft sei und den amerikanischen Traum verkörpere: „Arnold arrived penniless, with little formal education and with few professional skills“ (250). Dennoch habe er es geschafft, ein erfolgreicher Bodybuilder, Schauspieler und schließlich auch Gouverneur zu werden. Damit sei er ein „successfully assimilated ‚white‘ immigrant in the larger matrix of American immigration“ (232).
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Rubrizierung: 4.222.42.642.222.23 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Günter Bischof: Relationships/Beziehungsgeschichten. Innsbruck u. a.: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38134-relationshipsbeziehungsgeschichten_45501, veröffentlicht am 05.03.2015. Buch-Nr.: 45501 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken