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Stefanie Deinert / Christian Schrader / Bettina Stoll (Hrsg.)

Corporate Social Responsibility (CSR) Die Richtlinie 2014/95/EU – Chancen und Herausforderungen

Kassel: kassel university press 2015 (Gesellschaft und Nachhaltigkeit 4); 184 S.; 29,- €; ISBN 978-3-86219-982-2
Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung, die sogenannte Corporate Social Responsibility (CSR), bezeichnet den freiwilligen Beitrag von Unternehmen zu einer nachhaltigen Entwicklung und hat theoretisch das sozial‑ökologisch verantwortbare ökonomische Handeln beziehungsweise das Vermeiden von „negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit“ (8) zum Ziel. Wie die Herausgeber_innen einleitend erläutern, hat die Europäische Union 2014 die Richtlinie 2014/95/EU verabschiedet, die bestimmte große Konzerne verpflichtet, „mindestens über Umwelt‑, Sozial‑ und Arbeitnehmerbelange, über die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und Bestechung sowie über Diversität als unternehmerische Leistungsindikatoren zu berichten“ (8). Dies verpflichte die Betriebe zwar weder zum Aufstellen noch zum Befolgen von CSR‑Regelwerken oder gar zum Ergreifen konkreter Maßnahmen, die Berichterstattung könne aber die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die genannten Punkte fördern und letztlich damit trotzdem die nachhaltige Entwicklung in den Unternehmen vorantreiben, so die Hoffnung von Stefanie Deinert, Christian Schrader und Bettina Stoll. Herausgegeben wurde der Sammelband vom Zentrum für Gesellschaft und Nachhaltigkeit der Hochschule Fulda. Er basiert auf einer von der Hochschule veranstalteten Fachtagung zum Thema vom November 2014. Die Fachbeiträge fokussieren vor allem, entsprechend der Ausrichtung der Hochschule, den sozialen Aspekt von Nachhaltigkeit. Stoll bespricht etwa die Auswirkungen der CSR‑Richtlinien auf die Sozialwirtschaft, denn bisher sei meist nur deren Relevanz für die Privatwirtschaft diskutiert worden. Die Autorin resümiert, „dass Kooperationen zwischen Profitunternehmen und sozialen Organisationen, die aus der CSR der privatwirtschaftlichen Unternehmen resultieren[,…] bewussten Eingang in die Arbeit der sozialwirtschaftlichen Organisationen finden“ (123) werden. Michael Garvs von der Bionade GmbH beziehungsweise der Radeberger Gruppe, die zu den Sponsoren der Tagung gehört, nennt in einem kurzen Statement im Praxisteil des Buches die Rohstoffbeschaffung seines Unternehmens als Aspekt der CSR. Ungeplant sei Bionade „zu einem positiven Beispiel für nachhaltige Unternehmensführung“ (174) geworden, der erste Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens stehe nun unmittelbar vor seiner Veröffentlichung.
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Rubrizierung: 3.52.3312.342 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Denzler, Rezension zu: Stefanie Deinert / Christian Schrader / Bettina Stoll (Hrsg.): Corporate Social Responsibility (CSR) Kassel: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39849-corporate-social-responsibility-csr_48440, veröffentlicht am 21.07.2016. Buch-Nr.: 48440 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken