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Wilhelm Hofmann (Hrsg.)

Die Sichtbarkeit der Macht. Theoretische und empirische Untersuchungen zur visuellen Politik

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1999; 286 S.; brosch., 88,- DM; ISBN 3-7890-6292-8
Dieser erweiterte Sammelband ist aus der gleichnamigen Tagung des Arbeitskreises "Film und Politik/Visuelle Politik" im Oktober 1998 in Augsburg hervorgegangen. Theorien und Methoden der sozialwissenschaftlichen Bildanalyse stehen im Mittelpunkt, wobei wiederum die Filmanalyse den Schwerpunkt bildet. Die Beiträge befassen sich mit den Fragen, wie die Wahrnehmung von Politik und politischer Macht durch die Arten und Formen ihrer Visualisierung beeinflusst wird und in welche Richtung sich die Analyse der politischen Informations- und Wissensvermittlung durch Bildkommunikation in Abgrenzung zur Analyse sprachlicher Kommunikation entwickeln muss, um der bislang durch die Politikwissenschaft vernachlässigten Dimension der Bildersprache den Stellenwert zukommen zu lassen, der ihr im Zeitalter der visuellen Medien gebührt. Neben Beispielen aus Film und Fernsehen werden in einzelnen Beiträgen auch Beispiele aus den Bereichen Fotografie, bildende Kunst, Architektur und Neue Medien herangezogen, um die Sichtbarkeit und Anschaulichkeit von Politik zu thematisieren und auch das Wechselverhältnis von Kunst und Politik zu problematisieren. Inhalt: Wilhelm Hofmann: Statt eines Vorwortes: Die Sichtbarkeit der Macht. Überlegungen zum Paradigmenwechsel von der "logozentrischen" zur "ikonozentrischen" Politik (7-11). I. Theorien- und Methodenreflexion: Marion G. Müller: Politische Vision (15-27); Klaus Sachs-Hombach / Jörg R. Schirra: Zur politischen Instrumentalisierbarkeit bildhafter Repräsentationen. Philosophische und psychologische Aspekte der Bildkommunikation (28-39); Detlef Kannapin: Film-/Medientheorie und politische Theorie. Ein Beitrag zum Verständnis visueller Politikvermittlung in Medientheorien (40-60); Gabriele Gramelsberger: Zur Intersubjektivität ikonischer Wissensvermittlung und deren Wahrheitsfähigkeit (61-75); Helmut Korte: Filminterpretation - Filmanalyse (76-90); Bertram Scheufele: (Visual) Media Framing und Politik. Zur Brauchbarkeit des Framing-Ansatzes im Kontext (visuell) vermittelter politischer Kommunikation und Meinungsbildung (91-107); Peter M. Hejl: Unterhaltung als Information, Information als Unterhaltung (108-123); Tobias Bevc: Ein Paradigmenwechsel: Die technische Reproduzierbarkeit von Kunstwerken (124-142). II. Visuelle Konzeptionen von Politik: Dietmar Schiller: "Images of Parliament". Zur Dechiffrierung der televisuellen Signatur von Parlamentsdebatten (145-162); Jürgen Wilke: Die Visualisierung von Politik und politischer Macht durch Nachrichtenbilder (163-173); Rüdiger Steinmetz: Das 68er Gefühl im Film in Ost und West (174-186); Sigrid Ruby: Bilder aus Amerika. Zur Selbstdarstellung der amerikanischen Kulturnation im Westeuropa der Nachkriegszeit (187-204); Hans-Otto Mühleisen: Paßt der Kamin zum Umweltschutz? Anmerkungen zu Gegensätzlichem, Berührungen und Chancen im Verhältnis von Kunst und Politik (205-220); Michael Strübel: Film und Macht (221-237); Patrick Vonderau: Ist Politik sichtbar? Film-Kultur und politische Macht im Dritten Reich (238-248); Heike Singer: Die Sichtbarkeit des Privatlebens. Zur Darstellung der Persönlichkeitssphäre von Politikern in den Massenmedien (249-261); Herbert Heinecke / Frank Hörnlein: Filmanalyse in der politikwissenschaftlichen Lehre. Erfahrungsbericht und Vorschläge zur Weiterarbeit (262-274); Michael Klein: Information Rich - Information Poor (275-283).
Tanja Pritzlaff (TP)
Dipl.-Politologin, wiss. Mitarbeiterin, Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen.
Rubrizierung: 2.22 | 2.24 | 2.2 | 2.23 Empfohlene Zitierweise: Tanja Pritzlaff, Rezension zu: Wilhelm Hofmann (Hrsg.): Die Sichtbarkeit der Macht. Baden-Baden: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11556-die-sichtbarkeit-der-macht_13726, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13726 Rezension drucken