Diss. Heidelberg; Gutachter: R. Wolfrum, U. Beyerlin. - Der Umweltschutz hat angesichts der Dringlichkeit von Armutsbekämpfung und wirtschaftlicher Entwicklung für viele Entwicklungsländer oft nicht den allerhöchsten Stellenwert. Ein effektiver Umweltschutz ohne das Mitwirken dieser Länder ist jedoch unmöglich. Deshalb müssen die Interessen und die eingeschränkten Möglichkeiten dieser Länder, ausgehandelte Umweltstandards einzuhalten, in internationalen Abkommen mit berücksichtigt werden, um Anreize zur Ratifizierung zu geben. Die Arbeit untersucht anhand zahlreicher Übereinkommen zur Entwicklungszusammenarbeit, durch welche Mechanismen (z. B. länderspezifische Differenzierung von Schutzpflichten) diese Einbeziehung der Entwicklungsländer erfolgt und macht dabei auch die zunehmende Ausdifferenzierung der verwendeten Mechanismen deutlich. Inhaltsübersicht: I. Verhältnis von Umweltschutz und Entwicklungshilfe als normativer Prozess: 2. Konditionierung von Entwicklungshilfe im Zusammenhang mit Umweltschutz; 3. Berücksichtigung der Umwelt bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit; 4. Besondere Berücksichtigung von Entwicklungsländern in Umweltschutzübereinkommen. II. Neue Formen der Abstimmung von Umweltschutz und Entwicklung: 2. Festlegung unterschiedlicher Pflichten und weitere Mechanismen der Berücksichtigung; 3. Modell zur Berücksichtigung von verschiedenen Ländergruppen: Konvention über weitreichende grenzüberschreitende Luftverschmutzung (LRTAP-ECE Convention on Long-Range Transboundary Air Pollution) und Protokolle; 4. Finanztransfers an Entwicklungsländer im Rahmen von Umweltschutzübereinkommen.