Die Studie zeichnet detailliert den Einfluss von SED und FDJ auf den Alltag an den Hochschulen der DDR nach und analysiert die Hochschulpolitik in der SBZ/DDR ab 1946. Der Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung des Einflusses der FDJ in den Jahren von 1961 bis 1965, einem Zeitraum, der in besonderer Weise sowohl durch Repression und Destabilisierung als auch durch Versuche zur systeminternen Stabilisierung durch Reform- und Modernisierungsprojekte gekennzeichnet war. Basis der Untersuchung sind neben Dokumenten unterschiedlichster Art auch Interviews mit - teils prominenten - Zeitzeugen. Sie liefert - neben der wissenschaftlichen Analyse - ein detailliertes Bild einzelner Vorfälle, wobei auch deutlich wird, mit welcher teilweise maßlosen Härte (z. B. Zwangsexmatrikulationen) gegen vermeintliche Systemfeinde vorgegangen worden ist. Inhaltsübersicht: 2. Zum Wirken der Freien Deutschen Jugend an den Universitäten und Hochschulen der SBZ/DDR von 1946 - 1960: 2.1 Hochschulpolitische Konzepte und Realitäten; 2.2 Etablierung der FDJ-Organisationen. 3. Die sechziger Jahre: Versuche gesellschaftlicher Modernisierung und bildungspolitische Intentionen der SED-Führung; 4. Politische Kampagnen, ideologische Konflikte, studentischer Alltag. Die FDJ an den Universitäten und Hochschulen zwischen 1961 und 1965: 4.1 Orientierungen und Akzeptanzprobleme der FDJ eingangs der sechziger Jahre; das SED-Jugendkommuniqué von 1961; 4.2 Politische Kampagnen und ideologische Konflikte unmittelbar nach dem Mauerbau 1961; 4.3 Konfliktlagen und Konzepte der FDJ-Führung sowie Reaktionen der Hochschulbasis bis 1963; 4.4 Modernisierungsbestrebungen und Engagement für das Leistungsprinzip seit 1962; 4.5 Möglichkeiten und Grenzen geistiger Liberalisierung 1962/63; 4.6 Das SED-Jugendkommuniqué von 1963 und die Reaktionen der Studenten; 4.7 Interessenvertretung oder ideologische Erziehung: Einsetzung des studentensekretärs Wolfgang Herger; 4.8 Disziplinierungen, Administration und die 11. Tagung des SED-Zentralkomitees im Dezember 1965.