Die Organisierte Kriminalität hat sich zu einer Bedrohung für den demokratischen Rechtsstaat entwickelt. Die hohen Gewinne aus den illegalen Geschäften bedeuten einen Zuwachs an wirtschaftlicher und politischer Macht. Soweit folgt das Buch den bekannten Fakten. Darüber hinaus deckt der Autor, dem investigativen Journalismus verpflichtet, das Zusammenspiel zwischen staatlichen Akteuren und Organisierter Kriminalität auf. Auf allen Ebenen von Politik, Justiz und Geheimdiensten wird mit Personen aus dem Dunstkreis der Drogenmafia, Waffenschieberei und Geldwäsche kooperiert. Dabei wird der internationale und politische Charakter dieser fragwürdigen Zusammenarbeit deutlich: "Warum redet niemand darüber, dass die großen Drogendeals Teil der Außen- und Sicherheitspolitik westlicher wie östlicher Staaten sind?" (14) Dieser und anderen Fragen wird detail- und kenntnisreich nachgegangen: "Dieses Buch verfolgt daher die Absicht, die Scheinheiligkeit des Kampfes gegen solche zwielichtigen Zeitgenossen aufzuzeigen und diese trotzdem, soweit das juristisch überhaupt noch möglich ist, bloßzustellen. Denn allein der politische und wirtschaftliche Einfluss dieser sogenannten Metakriminellen erklärt, warum die Polizei beinahe tatenlos auf der Stelle tritt und sich westliche Regierungen kaum zu Gegenmaßnahmen aufraffen können" (19). Inhalt: 1. Statt eines Vorworts - Babylonisches Verwirrspiel oder: Die politisch korrekte Lüge; 2. Fortsetzung des Kalten Krieges mit anderen Mitteln; 3. Die Gummiwand; 4. Das Drogenkartell und das Fürstentum; 5. Die unendliche Geschichte des Monzer Al Kassar; 6. Ein bunter Fall oder: Wie das BKA die Drogenkartelle zerschlagen wollte; 7. Eine Narco-Demokratie, auf die man gern mit dem Finger zeigt; 8. Gerechter Feldzug gegen einen Drogenregierungschef?; 9. Turbulenzen auf der Voodoo-Insel; 10. Mords-Stimmung im Mariachiland; 11. Die Abrechnung; 12. Drogenland Türkei?; 13. Ein Kartenhaus bricht zusammen; 14. Ein Schlusswort?