Die Atompolitik in Frankreich und Deutschland könnte verschiedener nicht sein. Während in der Bundesrepublik die Skepsis gegenüber der Nukleartechnik seit Jahren Tradition hat und eher noch zunimmt, setzt die französische Energiepolitik nach wie vor überwiegend auf Atomstrom. Die Hintergründe und Konsequenzen dieser völlig unterschiedlichen Einstellungen werden in dem Band von zwölf Experten aus der Politik beziehungsweise der Wissenschaft erörtert. Inhalt: Luc Ferry: Die Ökologie, die Nationalismen und die Kulturkrise (19-43); Dagmar Schipanski: Atomkraft - daß ich erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält (45-60); Georges Charpak: Ausbruch aus der ideologischen Erstarrung (61-79); Hans Mathias Kepplinger: Vom Hoffnungsträger zum Angstfaktor (81-103); Frédéric Pons: Die Kernenergie in Frankreich - Aktivitäten im Herzen des nationalen Bewußtseins (105-114); Hubertus Schmoldt: Die Auseinandersetzung um die Zukunft der Kernenergie in Deutschland aus gewerkschaftlicher Sicht (115-137); Taoufik Bourgou / Frédéric Ramel: Die Transparenz in der französischen Nuklearindustrie (139-162); Ortwin Renn: Energie im Widerstreit der öffentlichen Meinung - Zur Notwendigkeit einer neuen Diskurskultur (163-186); Brigitte Sauzay: Vernunft oder Gefühl: Die Wahrnehmung der Kernenergie in Deutschland (187-200); Rolf Linkohr: Kernenergie oder Das geteilte Europa (201-231); Christian Pierret: Eine zukunftsorientierte Politik - Ziele, Grundsätze und Methoden der französischen Energiepolitik (233-238); Manfred Rommel: Verzicht auf Kernkraft? (239-259).