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Rolf Surmann (Hrsg.)

Das Finkelstein-Alibi. "Holocaust-Industrie" und Tätergesellschaft

Köln: PapyRossa Verlag 2001 (Neue Kleine Bibliothek 71); 173 S.; brosch., 14,31 €; ISBN 3-89438-217-1
Die Beiträge setzen sich mit der Debatte über die Entschädigung jüdischer Opfer der NS-Verfolgung und Aufarbeitung der NS-Verbrechen im Rahmen des "Holocaust" auseinander, die durch Norman Finkelsteins Buch zur "Holocaust-Industrie" neuen Anstoß erhalten hat. Im ersten Teil geht es um eine historische Rekonstruktion der (west)deutschen "Wiedergutmachungspolitik" und der konkreten Entschädigungsmaßnahmen bis hin zur jüngsten Debatte über Zahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter im NS-Staat. Die Aufsätze der beiden folgenden Teile versuchen eine Einordnung der Entschädigungs-Debatte(n) in den Zusammenhang der Aufarbeitung der NS-Vernichtungspolitik im Nachkriegsdeutschland, insbesondere die Auseinandersetzung mit der Erinnerung und dem öffentlichen Gedenken an die Opfer des "Holocaust". Inhalt: I. Entschädigungspolitik: Rolf Surmann: Finkelsteins Polemik gegen die Jewish Claims Conference. Eine Einführung in die Problematik (10-19); Ulrike Winkler: Beistand für deutsche Schuldner. Finkelstein und die Kontroverse über die Entschädigung von NS-Zwangsarbeit (20-40); Dieter Vaupel: Entschädigungsverweigerung und die Politik der Claims Conference. Das Beispiel Flick (41-69). II. Holocaust-Erinnerung: Moshe Zuckermann: Finkelstein und die Instrumentalisierung der Vergangenheit. Reflexionen aus israelischer Sicht (72-85); Micha Brumlik: Die Graduierung des Grauens. Zum geschichtsphilosophischen Hintergrund der neuen Debatte über die Holocaust-Erinnerung (86-90). III. Deutsche Reaktionen als Paradigmenwechsel: Wolfgang Wippermann: Ein "Spezialist für Israelfragen". Finkelstein gegen Goldhagen und andere "jüdische Geschäftemacher" (92-103); Rolf Surmann: Der jüdische Kronzeuge. Die Reaktionen auf Finkelsteins Pamphlet als Ausdruck eines zeitgeschichtlichen Paradigmenwechsels (104-125); Lars Rensmann: Entschädigungspolitik, Erinnerungsabwehr und Motive des sekundären Antisemitismus (126-153); Andreas Speit: Jargon der Tabubrecher. Norman G. Finkelsteins Rezeption in der Jungen Freiheit (154-172).
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.35 Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Rolf Surmann (Hrsg.): Das Finkelstein-Alibi. Köln: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/15038-das-finkelstein-alibi_17077, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 17077 Rezension drucken