Der nationalsozialistische Terror. Gestapo, Juden und gewöhnliche Deutsche. Aus dem Englischen von Udo Rennert
Der Autor untersucht am Beispiel der Städte Köln, Krefeld und Bergheim die Funktionsweise, die Struktur und die Macht der Gestapo; er fragt nach der Allgegenwärtigkeit dieser Institution und danach, wie sehr sie sich auf die Mitarbeit der Bevölkerung stützen konnte. Dazu wertete er über tausend Gestapo- und Justizakten aus. Außerdem führte er zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Nazis ihre Herrschaft bei weitem nicht in dem Ausmaß auf Terror stützten wie landläufig angenommen werde. Das Leben der meisten Deutschen blieb von Terror unberührt. Die Gestapo war tatsächlich eine eher kleine Organisation mit wenig Mitarbeitern, die ihre Arbeit selektiv vollzog und sich hauptsächlich gegen bestimmte, als Staats- oder Volksfeinde ausgemachte Gruppen richtete. Gleichwohl war die Gestapo effektiv, wofür insbesondere die hohe Kooperationsbereitschaft der breiten Bevölkerungsmehrheit verantwortlich war.
Inhaltsübersicht: I. Nationalsozialistischer Terror und Gestapo; II. Nationalsozialistischer Terror und die Juden 1933-1939; III. Nationalsozialistischer Terror und potenzielle Gegner; IV. Nationalsozialistischer Terror und "gewöhnliche" Deutsche; V. Die Gestapo, "gewöhnliche" Deutsche und der Massenmord an den Juden; VI. Die Reinwaschung der Täter und einige Schlussbemerkungen.