Skip to main content
Jürgen Eckl / Norbert von Hofmann

Kooperation mit Gewerkschaften und Förderung von Wirtschafts- und Sozialentwicklung. Zentrale Tätigkeitsfelder der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung seit Beginn der 1960er-Jahre

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 2012 (Geschichte der internationalen Arbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung 7); 307 S.; brosch., 26,- €; ISBN 978-3-8012-0427-3
Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt: In einem ersten Teil beschreibt Jürgen Eckl verschiedene Aspekte der Geschichte der internationalen Gewerkschaftskooperation der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Dazu gehört ganz wesentlich die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund, da sich dieser nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gegenüber den Entwicklungsländern von der FES vertreten ließ. Dabei sei es zu manchen Spannungen aufgrund unterschiedlicher Interessen gekommen, die jedoch stets überwunden werden konnten. Neben der Förderung der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften in den Entwicklungsländern konnte Eckl zufolge das Engagement vor allem durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Heute umfasst es Projekte, die die globale Gewerkschaftspolitik fördern sollen. Hierbei geht es etwa um einheitliche Sozialstandards, internationale Rahmenabkommen oder Verhaltenskodizes für globale Unternehmen. Im zweiten Teil berichtet Norbert von Hofmann über die Veränderungen in der Wirtschafts- und Sozialstrukturförderung der FES in den vergangenen 40 Jahren. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die Teilhabe benachteiligter Bevölkerungsgruppen an den wirtschaftlichen Prozessen zu ermöglichen. Im Mittelpunkt dieser Arbeit habe der Aufbau von Genossenschaften, Kammern und Verbänden, die Förderung der Klein- und Mittelindustrie wie auch die wirtschafts- und sozialpolitische Beratung gestanden. Hofmann zeichnet nach, wie mit Beginn der Arbeit in den 1960er-Jahren noch kleinteilige Projekte, Selbsthilfegruppen und kleine Selbstständige in zuvorderst urbanen Zentren unterstützt wurden. Erst später sei die Förderung auf die nationale und schließlich die globale Ebene im Sinne einer globalen Strukturpolitik erweitert worden. Derzeit sei das Engagement auf strukturwirksame Instrumente zur Armutsbekämpfung wie etwa das TransFair-Projekt zur Verbesserung der Handelsstrukturen ausgerichtet. Der Autor gelangt zu dem Fazit, dass die Projekte der FES unterm Strich Strukturen positiv verändert haben und die überwiegende Anzahl der Projekte an lokale Partner übergeben werden konnte.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.44 | 4.43 | 2.22 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Jürgen Eckl / Norbert von Hofmann: Kooperation mit Gewerkschaften und Förderung von Wirtschafts- und Sozialentwicklung. Bonn: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21964-kooperation-mit-gewerkschaften-und-foerderung-von-wirtschafts--und-sozialentwicklung_42723, veröffentlicht am 17.01.2013. Buch-Nr.: 42723 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken