Rechtswiss. Diss. Kiel; Gutachter: R. Hofmann, P. Rawert. - Fiesser möchte klären, welche Auswirkungen die so genannte Tequila-Krise in Lateinamerika auf die Bemühungen zur Reformierung des Internationalen Währungsfonds hatte. Dazu lässt sie einer kurzen Darstellung von Ursachen, Verlauf und Bewältigung der Finanzkrise Mexikos 1994/95 eine Charakterisierung der Architektur des internationalen Finanzsystems unter besonderer Berücksichtigung der rechtlichen Regelungen folgen. Anschließend stellt die Autorin die wichtigsten internationalen Organisationen dar, deren Arbeit auf eine Vermeidung und Überwindung von Finanzkrisen zielt. Dabei legt sie den Schwerpunkt auf den IWF, berücksichtigt aber auch die Weltbank, die OECD, die UNCTAD sowie informelle Gremien und Expertengruppen. Nachdem Fiesser einen Überblick über die Kritik an den Schwachstellen des internationalen Finanzsystems gegeben hat, erläutert sie die verschiedenen bereits vor der Mexikokrise diskutierten Reformvorschläge und die vom IWF nach der Krise eingeleiteten Reformmaßnahmen. Diese waren offenbar nicht ausreichend, da sie die folgenden Finanzkrisen in Asien und Russland nicht verhindern konnten. Abschließend stellt die Autorin auch die neuerlichen Vorschläge zur Reform der internationalen Finanzarchitektur im Allgemeinen und des IWF im Besonderen dar. Die interdisziplinäre und eher deskriptive Arbeit gibt einen strukturierten Überblick über das internationale Finanzsystem und Bestrebungen zu seiner Reform, der gerade für Nicht-Ökonomen geeignet ist.