Öffentliche Verwaltung in Deutschland. Grundlagen, Funktionen, Reformen. Eine problemorientierte Einführung
Diese kompakte Einführung ist auf der Grundlage der Arbeiten der Forschungsgruppe Verwaltungsautomation an der Universität Kassel entstanden. Grimmer nähert sich seinem Thema von der politischen Praxis und den bestehenden Funktionen, Leistungen und Organisationsformen her und konfrontiert diese mit verfassungsrechtlichen Anforderungen an Aufgaben und Einrichtung öffentlicher Verwaltungen, insbesondere der Kommunalverwaltungen. Der Autor stellt öffentliche Verwaltungen als arbeitende Organisationen dar, die neben bestimmten Grundfunktionen wie Gesetzesvollzug und Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit einer Kommune eine „Metafunktion“ erfüllen. Dazu gehören „Beiträge zur lokalen Identitätsbildung, zur Vermittlung eines lokalen Kulturbewusstseins oder zur Etablierung eines innovativen Klimas“ (49). Die inhaltliche Ausrichtung beider Funktionstypen ist vom jeweiligen staatstheoretischen Kontext und den damit verbundenen Leitbildern abhängig. Grimmer skizziert solche Konzepte wie „schlanker Staat“ oder die in jüngster Zeit diskutierten Leitbilder des „aktivierenden Staates“, der „Bürgergesellschaft“ und „Governance“ vor dem Hintergrund der Verwaltungsreform. Anschließend begründet er die Notwendigkeit öffentlicher Verwaltungen und stellt - inspiriert vom Modell der „lernenden Organisation“ -Überlegungen zur Neukonzeptionalisierung öffentlicher Verwaltungen an. Der Ansatz, verschiedene Argumentationsebenen (funktional, verfassungsrechtlich, kritisch-konzeptionell) zu verknüpfen, mag lohnenswert und anregend sein, doch aufgrund der mitunter sehr kompakt gehaltenen Ausführungen wird lediglich eine erste Skizze gezeichnet. Für die Feinkontur muss zu anderen Werken gegriffen werden.