In den Beiträgen geht es um die wissenschaftliche und gesellschaftliche Aufarbeitung von Zwangsmigration in Polen, den baltischen Ländern, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Slowenien, Italien, Österreich und Deutschland. Zwei Fragen standen im Mittelpunkt der internationalen Konferenz in Bonn im März 2004, auf die dieser Band zurückgeht: Wie können wir die Vertreibungen des 20. Jahrhunderts in einen europäischen Kontext stellen? Welche Bedeutung hat das Gedenken für die Bildung eines europäischen Geschichtsbewusstseins? Ein Ergebnis ist die von den Konferenzteilnehmern verfasste und unterzeichnete „Bonner Erklärung – Europäisches Netzwerk: Zwangsmigrationen und Vertreibungen im 20. Jahrhundert“, die in diesem Buch dokumentiert wird. Sie diente den Kulturministern Deutschlands, Polens, Ungarns, Tschechiens und der Slowakei als Grundlage für die Verhandlungen zum Vertreibungsproblem und führte zu einem Regierungsabkommen über die Gründung eines „Europäischen Netzwerks ‚Erinnerung und Solidarität’“, das mittlerweile seine Arbeit aufgenommen hat.