Der Band umfasst eine Auswahl von Beiträgen einer Summer School, die das Forschungszentrum für Osteuropastudien der Universität Bremen im Juli 2006 organisierte. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die gesellschaftlichen Veränderungen, die der Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa nach sich zog. Dabei werden die gesellschaftlichen Verlierer der verschiedenen Transformationsprozesse besonders berücksichtigt. Der Band gliedert sich in fünf Teile. Im ersten wird das russische Parteiensystem unter dem Kriterium der Partizipationschancen analysiert, im zweiten Teil geht es aus vergleichender Perspektive um die konkreten Möglichkeiten der Einbringung von Interessen, etwa anhand des Beispiels von Frauenrechten in Russland. Der dritte Teil „Die Analysen“ weitet den Blickwinkel in Richtung der europäischen Dimension der Entwicklungen: So werden die Veränderungen in Mittel- und Osteuropa in ihrer Konsequenz für die westeuropäischen Mitgliedsstaaten der EU beleuchtet, etwa in Form von Migration aus Osteuropa. Im vierten Teil geht es um das Problem der Entschädigung für oder die Rückgabe von während des Kommunismus enteignetem Privateigentum in den neuen Mitgliedsstaaten der EU, bevor der fünfte und letzte Teil drei geografisch wie hinsichtlich der Problemlagen sehr unterschiedliche Beispiele für soziale Marginalisierung infolge von Transformationsprozessen präsentiert: Von der Veränderung des Konsumverhaltens in Kirgistan bis hin zur Rentierhaltung in Nordskandinavien. In diesem abschließenden Teil wird auch das – die sehr unterschiedlichen Einzelfälle verbindende – Element deutlich, das aufgrund seines Gefahrenpotenzials besondere Beachtung verdient: Die Selbstwahrnehmung der marginalisierten Gruppen als chancenlose Transformationsverlierer.