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Christoph Möllers

Demokratie – Zumutungen und Versprechen

Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 2008 (Politik bei Wagenbach); 125 S.; 9,90 €; ISBN 978-3-8031-2580-4
Die Demokratie genießt keinen guten Ruf – teils weil falsche Erwartungen an sie gestellt werden (ein hoher Lebensstandard), teils weil sie an falschen Maßstäben gemessen wird (Konsens der Vernünftigen). Weder das eine noch das andere – so der Autor – zeichne sie aus. Demokratie als Form der politischen Auseinandersetzung verbindet Freiheit mit Gleichheit und deshalb unterstellen wir uns mit der demokratischen Anerkennung ein gleiches Urteilsvermögen. Die demokratische Ordnung legitimiert sich nicht durch eine hohe Effizienz der Problemlösung, sondern weil sie am besten zum Ausdruck bringt, wie wir uns selbst verstehen. Demokratien funktionieren nicht repräsentativ, sondern expressiv insofern erst demokratische Verfahren den Willen des Volkes zum Ausdruck bringen. Das sind einige der Kernsätze, mit denen der Autor – Professor für Staatsrecht und Verfassungstheorie an der Universität Göttingen – Demokratie zugleich erklären und zur Diskussion stellen will. Das Buch ist eine teils anregende, teils provozierende Mischung aus Thesenpapier und Lehrbuch. In den Reflexionen, die in stark essayistischer Form zentrale Fragen der Demokratietheorie aufgreifen, spiegeln sich als theoretische Bezugspunkte die Ideen von Kant und Rousseau, Kelsen und Dewey, Rorty und Mouffe.
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.2 | 5.41 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Christoph Möllers: Demokratie – Zumutungen und Versprechen Berlin: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29003-demokratie--zumutungen-und-versprechen_34245, veröffentlicht am 12.08.2008. Buch-Nr.: 34245 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken