In vierzig vergleichsweise kurzen biografischen Porträts werden „Vordenker und Vorreiter“ (Titel) der Ökologiebewegung aus den letzten beiden Jahrhunderten vorgestellt. Es finden sich bekanntere und weniger bekannte „Philosophen und Praktiker, Natur‑ und Sozialwissenschaftler“ (7). Dabei stößt man auf manche Überraschung: Wer würde zum Beispiel in diesem Zusammenhang an Karl Marx denken? Doch der kürzlich verstorbene Iring Fetscher weist auf zentrale Aussagen von Marx hin, wonach die Menschen „‚nicht Eigentümer der Erde‘ sind und diese „‚den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen’“ (23) haben. Naheliegender erscheint die Aufnahme anderer Porträts, wie etwa die von Ernst Haeckel, Albert Schweitzer oder Rudolf Steiner. Erinnert wird aber auch an Vorkämpfer im engeren Sinne, wie etwa an die britische Autorin Rachel Carson, deren apokalyptische Vision vom „stummen Frühling“ – ihr Buch erschien bereits 1962 – eine frühe öffentlich wirksame Warnung vor den Folgen ungehemmten Pestizideinsatzes darstellte, oder an Kurt Oeser, dem streitbaren Pastor und unermüdlichen Aktivisten der bundesdeutschen Umwelt‑ und Anti‑AKW‑Bewegung der 1970er‑ und frühen 1980er‑Jahre. So ist eine spannende, weil auf den ersten Blick eigentümliche Auswahl von Biografien entstanden. Jedem Text ist eine Abbildung der jeweiligen Person vorangestellt, zu jeder Biografie werden abschließend Leseempfehlungen ausgesprochen. Das Buch lädt zum Schmökern ein, kann aber auch einen Ausgangspunkt zur vertiefenden wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk und Wirken der vorgestellten Persönlichkeiten bilden.