Wirtschaftsförderung und Kommunalpolitik. Koordination und Kooperation
Diss. Marburg; Gutachter: T. Schiller. - Der Verfasser untersucht, unter welchen (Rahmen-)Bedingungen Aushandlungsprozesse in der Kommunalpolitik so gestaltet werden (können), daß Blockaden vermieden und eine Koordination des Handelns unterschiedlicher Akteure erreicht wird; er fragt also nach den Voraussetzungen von Koordination und erfolgreicher Steuerung auf kommunaler Ebene. Am Sonderfall Leipzig mit seinem von der Gesprächskultur des Runden Tisches geprägten politischen Klima und seinen organisatorisch schwachen Akteuren wird plausibel gemacht, daß Koordination des Handelns und innovative Gewerbepolitik auf einen kooperativen Aushandlungsmodus zurückgehen: "dominante Positivsummenwahrnehmung und eine hohe Steuerungsfähigkeit der Akteure, eine, zumindest normativ gestützte gegenseitige Abhängigkeit und ein geringer Institutionalisierungsgrad des Verhandlungssystems" (195) werden als positive Merkmale des institutionellen Kontextes Leipziger Wirtschaftspolitik zwischen 1990 und 1994 genannt. Schwächer als der überzeugend entwickelte institutionalistische Erklärungsansatz zur Analyse kommunaler Politik sind die ohnehin vorsichtig formulierten Vorschläge für politische Steuerungsmöglichkeiten.