Afrikanische Renaissance und traditionelle Konfliktlösung. Das Beispiel der Duala in Kamerun
Politikwiss. Diplomarbeit FU Berlin, Gutachter: Kum’a Ndumbe III. – Die Erfahrung, dass moderne Mechanismen der Konfliktlösung in Afrika in den letzten Jahren häufig scheiterten, bildet den Ausgangspunkt der Studie. Die Autorin fragt, inwieweit traditionelle Formen der Konfliktlösung zur Beilegung gegenwärtiger Konflikte geeignet sind. Dabei geht sie von der Hypothese aus, dass nur eine Verknüpfung beider Ansätze zu einer nachhaltigen Friedenssicherung führen könne. Als theoretischer Rahmen dient ihr die Afrikanische Renaissance, die auf die Rückbesinnung traditioneller afrikanischer Werte und Philosophien setzt und als „Grundlage zum Auffinden afrikanischer Lösungen für afrikanische Konflikte“ (48) dient. Am Beispiel des westafrikanischen Volkes der Duala stellt sie dann traditionelle Maßnahmen der Konfliktlösung wie das Palaver oder Rituale zur Vergebung und Versöhnung dar und zeigt deren philosophische Grundlagen – Spiritualität und die afrikanische Humanismus-Philosophie Ubuntu – auf. Ihr Fazit lautet, dass „sowohl die traditionellen als auch die modernen Konfliktlösungsmechanismen Vorteile und Chancen bieten, die nur durch aufeinander abgestimmte, assimilierte Mechanismen effizient und nachhaltig genutzt werden können.“ Dementsprechend sollte nicht die Anwendung traditioneller Ansätze „prinzipiell in Frage gestellt werden [...], sondern die Art und Weise ihrer Integration in das moderne Rechtssystem der heutigen afrikanischen Staaten.“ (146)