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Sahra Wagenknecht

Antisozialistische Strategien im Zeitalter der Systemauseinandersetzung. Zwei Taktiken im Kampf gegen die sozialistische Welt

Bonn: Pahl-Rugenstein Nachfolger 1997; 183 S.; 6. Aufl.; brosch., 19,80 DM; ISBN 3-89144-205-X
Die Autorin sieht zwei Phasen der westlichen Nachkriegsstrategie: die direkte Strategie militärischer Konfrontation und die später angewandte indirekte Strategie der Einlullung der Sowjetunion und ihrer inneren Aushöhlung. Von Eisenhower bis Bush, von Adenauer bis Kohl haben alle imperialistischen Kräfte klassensolidarisch daran gewirkt. Erfolg konnten sie allerdings nur haben, weil die Kommunisten mehr und mehr opportunistisch auf die westliche Linie eingeschwenkt sind. Wagenknecht versucht diese Thesen durch belanglose Belegstellen aus wahllos ausgesuchten Büchern und Aufsätzen zu stützen. Aber mehr als politische Propaganda vermag sie nicht zu bieten (besonders schönes Beispiel: die genüßlichen Anführungszeichen, mit denen sie den westlichen Begriff der "Freiheit" (19) versieht); politikwissenschaftlichen Wert hat ihre Arbeit nicht. Der Buchrücken preist dieses in jeder Hinsicht dünne Buch als eine "glänzende Analyse des entscheidenden Paradigmenwechsels kapitalistischer Rollback-Strategie an", aber diese Ansicht wird nur teilen, wer ein Faible für abstruse Verschwörungstheorien hat.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.23 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Sahra Wagenknecht: Antisozialistische Strategien im Zeitalter der Systemauseinandersetzung. Bonn: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/3383-antisozialistische-strategien-im-zeitalter-der-systemauseinandersetzung_4455, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4455 Rezension drucken