Diss. Dresden; Gutachter: B. Georgi-Findlay, J. Leyda, E. Schulz. – Die US-amerikanische Außenpolitik sei hochgradig von den wirtschaftlichen und strategischen Interessen des Landes bestimmt und der Islam ersetze das Feindbild des Kommunismus, schreibt Fritsch-El Alaoui. Zwar werde offiziell Demokratie, Wohlstand und Frieden für die ganze Welt gefordert, faktisch strebe die US-Regierung jedoch die globale politische und ökonomische Vorherrschaft an. Dafür sei die dauerhafte wirtschaftliche Abhängigkeit der so genannten Dritte-Welt-Staaten eine grundlegende Bedingung. Die kulturelle Ausdeutung der arabischen Welt stelle für die USA eine wesentliche Legitimationsgrundlage ihrer Außenpolitik dar. Stereotype bestimmten das Bild des Arabers seit dem 19. Jahrhundert bis heute. Einen zentralen Einfluss auf die Wahrnehmung der arabischen Länder im heutigen Amerika habe vor allem die ursprünglich von Bernard Lewis formulierte und später von Samuel Huntington aufgegriffene Theorie des Kampfes der Kulturen, deren implizites Islam-Bild die Autorin erläutert. Auch liberale amerikanische Journalisten und so genannte Nahost-Experten seien von diesem Weltbild beeinflusst. Die einflussreichen Mainstream-Filme Hollywoods könnten sich ebenso wenig von Stereotypen lösen wie selbst seriöse Dokumentationen. In der Summe dominiere in den USA die Vorstellung, die Araber seien aggressive, kulturell unterlegene und irrationale Feinde, die von den Amerikanern mit Gewalt zum Frieden gezwungen werden müssten.