Das Eigenheim-Land. Der öffentlich geförderte Soziale Wohnungsbau in Niedersachsen während der 1950er Jahre
Geschichtswiss. Diss. Hannover; Gutachterin: A. von Saldern. – Obwohl das Land Niedersachen nach dem Zweiten Weltkrieg von einer besonders großen Wohnungsnot betroffen war, hat es bereits seit den frühen 50er-Jahren den Schwerpunkt seiner Wohnungspolitik auf die Förderung von Eigenheimen und Kleinsiedlungen gelegt. Über Jahre hinweg blieb Niedersachsen das Land mit dem höchsten Wohnraumdefizit, was ihm den Vorwurf eingebrachte, es hätte durch die bevorzugte Eigenheimförderung die nur schleppende Verbesserung der Wohnungssituation maßgeblich mitverschuldet. Vor diesem Hintergrund zeichnet der Autor die Geschichte der niedersächsischen Wohnungsbauförderung im Geflecht von Politik, Verwaltung und Finanzwirtschaft nach. Er skizziert zunächst die vergleichsweise schwierigen Ausgangsbedingungen, stellt dann die Konzeption des öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbaus und die konkrete Förderungspraxis sowie das Problem der Finanzierung dar. Er gelangt zu der Schlussfolgerung, dass der Vorwurf, das hohe Wohnungsdefizit sei hausgemacht gewesen, nicht haltbar sei: „Neben den ungünstigen Startbedingungen waren hierfür vor allem die ungenügende Bereitstellung von Kapitalmarktmitteln und die nicht ausreichende Unterstützung durch den Bund und die anderen Länder verantwortlich.“ (287)