Politikwiss. Diss. Bonn; Gutachter: M. Funke. - Die Integration der Nationalen Volksarmee (NVA) in die Bundeswehr gehörte zu den größeren Herausforderungen der deutschen Wiedervereinigung. Wie dieser Umbau stattfand, wird von Digutsch detailliert geschildert. Zunächst reagierte die NVA auf die Novemberereignisse mit einer Militärreform, in deren Verlauf die Vorherrschaft der SED zumindest abgemildert wurde. In der „demokratischen Phase“ der DDR seit März 1990 war die NVA einem Ministerium für Abrüstung und Verteidigung unter Pfarrer Eppelmann zugeordnet. Dort wurden noch recht lange Hoffnungen auf eine eigenständige Rolle der NVA gehegt, während zur selben Zeit die Planungen der Bundeswehr zur Übernahme der NVA Gestalt annahmen. Diese Übernahme, die zum großen Teil eine Abwicklung der NVA war, erfolgte unter der Ägide des Bundeswehrkommandos Ost mit dem damaligen Generalleutnant Schöhnbohm sehr effizient. Gleichzeitig musste der Abzug der sowjetischen Truppen aus Ostdeutschland begleitet werden. Als Resümee hält der CDU-Politiker Digutsch fest, dass die Integration der NVA in die Bundeswehr eine wichtige Rolle beim Gelingen der deutschen Wiedervereinigung spielte: „Die innere Einheit der Bundeswehr ist gelungen, weil fast jeder deutsche Soldat auf seinem Platz das getan hat, was das deutsche Volk von ihm verlangt hat, oft sogar noch viel mehr. Die Einheit der Truppe förderte und fördert dabei die Einheit der Deutschen.“ (436)