Politikwiss. Magisterarbeit Mannheim; Betreuer: F.-U. Pappi. - Die Arbeit beginnt mit dem berühmt-berüchtigten "Willie-Horton-ad" von 1988, und damit ist man bereits mitten im negativen Wahlkampf drin. Kaltenthaler untersucht die Technik und Ethik, die Geschichte und die Erfolge negativer Wahlkampfführung unter Ausnutzung auch aktuellster Beispiele und mit einer beeindruckenden Nachzeichnung der amerikanischen politischen und politikwissenschaftlichen Diskussion. Sie differenziert nach bestimmten Situationen und stellt beispielsweise die Frage, wann negativer Wahlkampf dem Amtsinhaber, wann dem Herausforderer nutze. Auch für die manchmal ungewollten Folgen eines "backlash" gegen den Auftraggeber hat sie einen offenen Blick. Die Studie argumentiert weit differenzierter als die meisten Warnungen vor einer angeblichen Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe dies tun. Negativer Wahlkampf ist eine schwierige, strategisch und taktisch nicht ohne weiteres lohnende Form politischer Auseinandersetzung. Es ist fraglich, was sich hiervon in die ganz andere deutsche politische Kultur übertragen lässt. Aber zumindest kann man jetzt bei Kaltenthaler nachschauen, was amerikanische negative Wahlkämpfe wirklich bedeuten.