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Mussie Habte

Der äthiopisch-eritreische Krieg 1998-2000. Ursachen, Konfliktstrukturen und internationale Lösungsversuche

Marburg: Tectum Verlag 2007; 158 S.; pb., 24,90 €; ISBN 978-3-8288-9334-4
Habte untersucht die Ursachen für den äthiopisch-eritreischen Krieg in den Jahren zwischen 1998 und 2000. Entgegen der offiziellen Begründung, dass es sich um einen reinen Grenzkonflikt handle, sucht Habte die Ursachen für den Krieg in den gegensätzlichen ökonomischen und politischen Zielen Äthiopiens und Eritreas. Verantwortlich für den erneuten Kriegsausbruch sei das Bestreben Äthiopiens, Eritrea so eng wie möglich an sich zu binden, auf eritreischer Seite hingegen das fortbestehende Streben nach möglichst großer wirtschaftlicher und politischer Unabhängigkeit. Habte stellt im ersten Kapitel die historischen Hintergründe des Konflikts und die eritreische Unabhängigkeitsbewegung dar und geht sodann auf die Entwicklungen in beiden Ländern seit der Unabhängigkeit Eritreas 1993 ein. Eine ausführliche Darstellung des zweijährigen Krieges und der Vermittlungsversuche externer Akteure schließt die Arbeit ab. Leider fehlt der gut lesbaren Studie aber ein stringenter theoretischer Rahmen, aus welchem ein Analyseraster hätte abgeleitet werden können. Dies lässt die Argumentation und das Fazit bis zu einem gewissen Grad beliebig wirken, wodurch wiederum die politikwissenschaftliche Relevanz des Bandes eingeschränkt wird. Dennoch ist er als Hintergrund- bzw. Alternativdarstellung zu den offiziellen Verlautbarungen durchaus gut nutzbar.
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Rubrizierung: 4.41 | 2.67 Empfohlene Zitierweise: Matthias Seifert, Rezension zu: Mussie Habte: Der äthiopisch-eritreische Krieg 1998-2000. Marburg: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28335-der-aethiopisch-eritreische-krieg-1998-2000_33357, veröffentlicht am 01.04.2008. Buch-Nr.: 33357 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken