Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Radikalisierung von Teilen der muslimischen Gemeinschaft befasst sich die Autorin, selbst Muslimin, mit dem Islam in seiner heutigen Form und Ausprägung. Hierbei beschränkt sie sich nicht nur auf die Ausübung des Islams in muslimischen Ländern, sondern analysiert auch den Koran an sich und hinterfragt seine Inhalte. Auf geschickte Weise führt die Autorin den Leser auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Islams, die schließlich mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt und dem islamistisch-fundamentalistischen Terrorismus Bin Ladens endet. Sie bricht hierbei diverse Tabus, etwa mit ihrer Aufforderung, „um unsere Vielfalt zu verteidigen, weniger tolerant" (198) zu werden und nur die religiösen und kulturellen Traditionen zu respektieren, die selbst Respekt gegenüber fundamentalen Menschenrechten bekunden. Schließlich plädiert Manji für eine „muslimische Reformation", die in Form der „Operation Idschtihad" durchgeführt werden könne. Mit dem Begriff „Idschtihad" beruft sich die Autorin auf eine islamische Tradition unabhängigen Denkens, die erneute Verbreitung unter der muslimischen Bevölkerung finden solle. Manji präsentiert jedoch auch praktische Vorschläge, wie beispielsweise die finanziell-wirtschaftliche Stärkung der Frauen in muslimischen Gesellschaften, deren Unterdrückung sie als eine wesentliche Problematik des Islams insgesamt identifiziert. Das Buch zeichnet sich damit durch zahlreiche neue Aspekte zu dieser Thematik aus. Es ist in einer umgangssprachlichen Schreibweise verfasst; auf eine wissenschaftliche Vorgehensweise wurde verzichtet.