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Udo Ulfkotte

Der Krieg im Dunkeln. Die wahre Macht der Geheimdienste

Frankfurt a. M.: Eichborn 2006; 384 S.; geb., 22,90 €; ISBN 978-3-8218-5578-3
Der Autor kündigt an, über die „wahre Macht“ der Geheimdienste Rechenschaft abzulegen. Das macht neugierig, denn das Feld ist durch ein Dickicht von Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien gekennzeichnet. Ulfkotte bietet einen gut lesbaren Überblick über die Geheimdienste Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands, Israels, Russlands und der USA. Dabei zeigt er die Entwicklung der Dienste, analysiert ihre institutionellen Strukturen und zeigt anhand von zahlreichen Fällen, dass die Dienste auch in den entwickelten Demokratien den Rahmen des eigenen Auftrags und der eigenen Kompetenzen weit über das Erlaubte hinaus dehnen. Insoweit liefert das Buch einen Einstieg in eine unübersichtliche Welt. Ulfkotte kommt zu einem differenzierten Ergebnis. Auf der einen Seite hält er die Dienste grundsätzlich für ein notwendiges Instrument zur Abwehr von Bedrohungen. Auf der anderen Seite zeigt er immer wieder, wie eine mangelhafte Kontrolle der Dienste zu einer Verselbstständigung einer geheimdienstlichen Logik in einem de facto rechtsfreien Raum führt. Deshalb fordert er eine umfassende Kontrolle der Dienste – übrigens nicht nur durch parlamentarische Gremien, denn diese seien von Parteien besetzt, die ihre eigene Macht sichern wollten und deshalb an einer zu großen Transparenz strukturell kein Interesse hätten.
Wilhelm Knelangen (WK)
Dr., wiss. Ass., Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.21 | 2.324 | 2.25 | 2.61 | 2.62 | 2.63 | 2.64 | 4.1 Empfohlene Zitierweise: Wilhelm Knelangen, Rezension zu: Udo Ulfkotte: Der Krieg im Dunkeln. Frankfurt a. M.: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14326-der-krieg-im-dunkeln_29618, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 29618 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken