Der Norden auf dem Weg nach Europa. Skandinavien und die europäische Integration
Die Autorinnen schildern die Stellung Skandinaviens im europäischen Integrationsprozess nach 1945 aus historischer Perspektive. Dabei gehen sie den nationalen Antriebskräften und Interessen bei der "verspäteten Integration" - insbesondere Finnlands und Schwedens - in die Europäische Union in chronologischer Folge nach. Ihr besonderes Augenmerk richten sie auf den gesellschaftlichen und politischen Wandel in den nordischen EU-Mitgliedstaaten nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes. Obschon die Autorinnen bemüht sind, ein differenziertes Bild dieser Staaten zu zeichnen, kommen sie u. a. zu dem Ergebnis, dass mit der nordischen EU-Mitgliedschaft "generell das europakritische Element innerhalb der Gemeinschaft" (285) gestiegen sei. Zumindest mit Blick auf Finnland muss von einem differenzierten Bild ausgegangen werden. Finnland hat die EU-Mitgliedschaft erfolgreich genutzt, um durch eine Reihe besonderer außenpolitischer Initiativen (Nördliche Dimension) und vor allem durch die vollständige Teilnahme an der Wirtschafts- und Währungsunion die prekäre sicherheitspolitische Randlage in Europa zu verlassen.
Inhaltsübersicht: 1. Der lange Weg nach Europa - Von der Isolationistischen Neutralität zu den Römischen Verträgen; 2. Zwischen Anpassung und Aufruhr: Europa und der Norden nach 1973 - Wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Aspekte; 3. Das neue Europa im Zeichen der Reformen; 4. Nordeuropa am Scheideweg? - Maastricht und die Folgen; 5. Die zweite Norderweiterung der EU - Neue Herausforderungen für die Union und ihre nordeuropäischen Mitglieder; 6. Zwischen Mythos und Realität - Die Nordische Zusammenarbeit unter dem Einfluß der Europäisierung; 7. Von der Nordischen Zusammenarbeit zur "Nördlichen Dimension" - Alte Hoffnungen und neue Perspektiven.