Dieses Buch trägt zwar den Titel „Der Staat“, aber genau genommen müsste es „Unser Staat“, „Der deutsche Staat“ oder ähnlich lauten, denn im Unterschied zu dem, was der Titel in seiner offensichtlichen Allgemeinheit suggeriert, bietet der Band einen Überblick über die formale Funktionsweise der politischen Ordnung Deutschlands. In ausgeprägt etatistischer Diktion, die womöglich 1977 – im Jahr der Erstausgabe – noch üblich war, führen der verstorbene Hans‑Joachim Hitschold und Markus Reiners, der die Aktualisierung dieses Bandes übernommen hat, mittels einer Vielzahl von Schaubildern und Organigrammen den formalen Aufbau des deutschen Staatswesens vor Augen. Ausgehend von einem kurzen Überblick über Staats‑ und Regierungsformen sowie einer historischen Übersicht über die Entwicklung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und der Herstellung der deutschen Einheit folgen Kapitel über das Grundgesetz und Symbole der Bundesrepublik Deutschland, über Verfassungsgrundsätze und die Grundrechte. In den anschließenden Kapiteln, die den institutionellen Aufbau der politischen Ordnung eher formaljuristisch darstellen, geht es u. a. um Wahlen, oberste Bundesorgane, die kommunale Selbstverwaltung und weitere Themen, wie die politischen Parteien, Verbände und Massenmedien. Dabei fällt allerdings auf, dass das – so die Selbstbeschreibung – in der 14. Auflage überarbeitete und aktualisierte Buch nicht auf dem neuesten Stand ist. So ist das Vorwort zwar im Februar 2013 verfasst worden, aber die höchst bedeutsame Gesetzesänderung zum Ausgleich der Überhangmandate aus dem Jahr 2012 ist weder erwähnt noch in die Passage über die Überhangmandate eingearbeitet worden. Für ein Überblicksbuch, das gerade von seiner Sorgfalt lebt, ist dies alles andere als löblich.