Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und der Antwort darauf haben sich die amerikanisch-europäischen Beziehungen verschlechtert. Namhafte Autoren und Praktiker fragen in diesem Band nach den Ursachen. Ein wichtiger, wenn auch nicht der alleinige Grund, sei das Unvermögen oder die Unwilligkeit, die Befindlichkeiten des jeweils anderen zu verstehen und sich darauf einzulassen. Wie sich der Zustand des transatlantischen Verhältnisses in der öffentlichen Meinung in den USA und Europa spiegelt, wird anhand der Ergebnisse mehrerer Umfragen nachgezeichnet: Während in Europa – mit Ausnahme von Großbritannien und Polen – eine wachsende Skepsis gegenüber der amerikanischen Führungsrolle und der Wunsch nach europäischer Unabhängigkeit zu verzeichnen sei, bewege sich die amerikanische öffentliche Meinung auf Europa zu. Die Mehrheit der Amerikaner wünsche sich engere Beziehungen zu Europa und spreche sich für eine starke Europäische Union aus. In einem weiteren Themenbereich geht es um Antiamerikanismen in Europa. In je einem Beitrag wird die deutsche und die osteuropäische Funktionalisierung antiamerikanischer Parolen geschildert. Der Antiamerikanismus werde als Zeichen der Unwilligkeit interpretiert, sich mit der Situation der USA zu beschäftigen. Überlegungen, wo Veränderungen im transatlantischen Verhältnis notwendig und möglich sind, beschließen den Sammelband. Wahrscheinlich sei ein Wechsel von einer Allianz der Notwendigkeit zu einer Partnerschaft der Wahl, so das Resümee. Der Band dokumentiert die Vorträge einer Reihe von Veranstaltungen in Zürich, München und Berlin zum transatlantischen Verhältnis, die die Vereinigung „Council on Public Policy“ – ein Zusammenschluss amerikanischer und europäischer Journalisten, Wissenschaftler und Stiftungsmanager – sowie die „Progress Foundation“ organisiert haben.