Skip to main content
Craig Unger

Die Bushs und die Sauds. Öl, Macht und Terror. Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helmut Dierlamm, Hans Freundl, Norbert Juraschitz und Thomas Pfeiffer

München/Zürich: Piper 2004; 421 S.; geb., 19,90 €; ISBN 3-492-04630-4
Ungers Buch reiht sich in eine Reihe von Publikationen ein, die seit Beginn des Jahres 2004 den Präsidentschaftswahlkampf in den USA für eine kritische Bestandsaufnahme der Anti-Terror-Strategien der Regierung von George W. Bush nutzen. Im Zentrum der Betrachtung stehen in diesem Fall die Beziehungen zwischen Angehörigen und Freunden der Familie Bush und des Königshauses in Saudi-Arabien, insbesondere die finanziellen Investitionen ausgewählter Vertreter der saudischen Elite in US-amerikanischen Unternehmen, die geschäftliche Kontakte mit ehemaligen und gegenwärtigen politischen Funktionsträgern aus den Reihen der Republikanischen Partei aufweisen. Mit dieser Vorgehensweise entspricht Ungers Buch, welches auch dem jüngst in Cannes geehrten Film von Michael Moore zugrunde liegt, dem in der Öffentlichkeit Europas und der USA weit verbreiteten Klischee, dass private Geschäftsinteressen an den Erdölvorkommen im Mittleren Osten ein grundlegendes Motiv für die Politik republikanischer Administrationen gegenüber der Region darstellten. Es bleibt fraglich, ob ein solch parteiischer Ansatz wirklich bei der Beantwortung der wichtigen Frage nach den Grenzen und Möglichkeiten des Vorgehens gegen den islamistischen Terrorismus vor dem Hintergrund der strategischen Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien helfen kann.
Lars Berger (LB)
Dr., Lecturer in Middle Eastern Politics and History, University of Salford.
Rubrizierung: 4.22 | 2.63 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Lars Berger, Rezension zu: Craig Unger: Die Bushs und die Sauds. München/Zürich: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20669-die-bushs-und-die-sauds_24111, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24111 Rezension drucken