Angesichts der Wahlerfolge von rechtspopulistischen Parteien in vielen europäischen Ländern und auch bei der Europawahl 2004 überrascht es, dass die transnationale Vernetzung der radikalen Rechten und damit ihre Qualität als transnationaler Akteur bislang kaum untersucht wurden. Diese Lücke will die Autorin schließen. Dazu „sollen die verschiedenen rechtsextremen und -populistischen Parteien sowie rechtsextreme Organisationen und Gruppierungen in Europa anhand eines Länderspiegels dargestellt und ihre immer dichter werdenden Vernetzungen und die Länder übergreifende Zusammenarbeit aufgezeigt werden“ (10). Den Großteil der Arbeit nimmt demzufolge der Überblick zum Rechtsradikalismus in 15 Staaten ein. Weitere Kapitel widmen sich relativ knapp den Europa-Wahlen 2004, den rechtsextremen Parteien in Deutschland sowie der Rolle des Internets bei der Vernetzung. Lachauer versäumt es jedoch, eine theoretische Perspektive hinsichtlich ihrer Fragestellung nach der Akteursqualität der Rechtsradikalen zu entwickeln. Deshalb überrascht es nicht, dass sie zwar im Länderspiegel zahlreiche Informationen zum europäischen Rechtsradikalismus zusammenstellt, diese jedoch nur unzureichend mit Blick auf ihre Fragestellung analysiert. Deshalb dient die Arbeit eher als Nachschlagewerk denn als konzise Analyse. Es sei nur am Rande bemerkt, dass der zuweilen alarmistische und pathetische Duktus der Autorin für eine wissenschaftliche Arbeit unangemessen ist.