Das Buch ist aus zahlreichen Beratungen der Studiengruppe "Wirtschafts- und Währungsunion" des Instituts für Europäische Politik in Bonn hervorgegangen, die hiermit ihren vierten Band präsentiert. Die Herausgeber weisen darauf hin, daß zwar aufgrund der unterschiedlichen Herkunft der Autoren – sie stammen aus den Bereichen der Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Banken sowie aus den Ministerien – eine Fülle unterschiedlicher Standpunkte wiedergegeben werden, alle jedoch am Erfolg der Währungsunion interessiert sind. Einig sind sie sich auch in einigen zentralen Grundforderungen: Beispielsweise sollte für die Europäische Zentralbank das Ziel der Geldwertstabilität prioritär sein, weshalb der Unabhängigkeit der EZB große Bedeutung zukommt. Ferner sollte die Wirtschaftspolitik möglichst am Subsidiaritätsprinzip orientiert werden und für viele Politikbereiche der EU wäre mehr Liberalisierung sowie Marktorientierung vorteilhaft. Als erfolgsentscheidend wird die Ausrichtung der Union an den Grundsätzen einer liberalen Wirtschaftsordnung und die Abkehr vom Interventionismus bezeichnet (10 f.). Inhalt: 1. Der wirtschaftspolitische Rahmen der WWU: Wolfgang Glomb: Bedarf die Wirtschafts- und Währungsunion einer gemeinsamen "Wirtschaftsregierung"? (15-24); Horst Feldmann: Beschäftigungspolitik in Europa: eine angemessene Ergänzung der Währungsunion? (25-44); Thomas Straubhaar: Regionale Wirkungen der WWU (45-68); Helmut Wagner: Monetäre Integration und reale Konvergenz (69-84). 2. Finanzpolitik in der Währungsunion: Werner Steuer: Der Europäische Stabilitäts- und Wachstumspakt (87-104); Michael Sturm: Vorschläge für einen nationalen Stabilitätspakt (105-123); Rolf Caesar: Wirtschafts- und Währungsunion und innereuropäischer Finanzausgleich (124-146); Gerhard Rösl / Wolf Schäfer: Notenbankgewinnentstehung und -verwendung in der WWU (147-168); Hans Pitlik: Steuerwettbewerb oder Steuerharmonisierung in der WWU? (169-193). 3. Geldpolitik und Finanzmärkte in Europa: Peter M. Schmidhuber: Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und das Problem der Glaubwürdigkeit (197-206); Franco Reither: Eine geldpolitische Strategie für die Europäische Zentralbank (207-218); Karl Knappe: Instrumente der gemeinsamen Geldpolitik (219-233); Hanspeter K. Scheller: Der Übergang zum Euro (234-251); Hans-Helmut Kotz: Europäisierung der Finanzmärkte: Vom Verschwinden von Substitutionslücken und Schleiern (252-268); Torsten Gruber / Renate Ohr: Die Bedeutung unterschiedlicher Finanzstrukturen in der Europäischen Währungsunion (269-290). 4. Die WWU im internationalen System: Jürgen Schiemann: Der neue europäische Wechselkursmechanismus: Währungsbeziehungen zwischen Ins, Pre-Ins und Outs (293-303); Klaus Günter Deutsch / Axel Siedenberg: Der Euro im internationalen Finanz- und Währungssystem (304-324); Renate Ohr: Zur künftigen Rolle des Euro in den mittel- und osteuropäischen Ländern (325-340); Rainer Hellmann: Die Herausforderung der EU-Erweiterung für Beitrittsanwärter und WWU (341-355); Elke Thiel: WWU und transatlantische Beziehungen (356-370). 5. Die rechtliche und politische Dimension der WWU: Martin Seidel: Rechtliche Aspekte der Entscheidungsverfahren in der WWU (373-394); Wolfgang Wessels: Institutionen und Verfahren des WWU-Systems: Politikwissenschaftliche Spekulationen (395-418); Siegfried Magiera: Einführung und rechtliche Absicherung der einheitlichen europäischen Währung (419-445); Simone Claber / Rolf H. Hasse: Veränderungen im Weltwährungsgefüge als Folge der WWU und der Einführung des Euro (446-466); Reiner Möckelmann: Die WWU – ein integrationspolitischer Motor? (467-480).