Der Autor - ehemaliger Bundesgeschäftsführer des Wirtschaftsrates der CDU und in den Neunzigerjahren bei der Treuhandanstalt und der "Expo 2000" tätig - untersucht, wie sich eine Nation im globalen Wettbewerb der Kulturen behaupten kann (17). Die Globalisierung solle nicht als eine "teuflische Herrschaft anonymer Mächte angesehen" werden, vielmehr sollte die nationale Politik die Chancen des "freiheitlichen Austauschs zwischen den Nationen" (238) ergreifen und zwei Ziele verfolgen: "Das eine ist, aus dem globalen Austausch möglichst große Vorteile für das eigene Land zu ziehen, das andere ist, die Lebensverhältnisse im eigenen Land nach eigenen politischen Vorstellungen zu gestalten und sich die Ziele hierfür nicht von außen aufzwingen zu lassen." (239) Für eine Reihe von Politikbereichen (Bevölkerungs-, Bildungs-, Renten-, Gesundheits-, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik, Föderalismus, Umweltschutz und Außenpolitik) will der Autor die Vorzüge von mehr Wettbewerb und unternehmerischem Denken aufweisen. Das Buch wendet sich eher an Praktiker als an Wissenschaftler. Vielleicht ist es darauf zurückzuführen, dass das Spannungsverhältnis zwischen der Aufforderung zur Selbstbehauptung der Nation im Wettbewerb und der Erwartung, dass sich diese Selbstbehauptung den notwendigen Spielregeln des freien Austauschs fügt (238 f.), nicht als Problem gesehen wird – obwohl doch gerade dies die zentrale Frage ist, wenn es darum geht, die Globalisierung als Chance zu begreifen.