Der Altbundeskanzler sucht mit diesem Buch eine Antwort auf die Frage nach den weltpolitischen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte sowie den Chancen und Schwierigkeiten eines geeinten Europas, sich gegenüber diesen erfolgreich zu behaupten. Als zentrale Herausforderungen erachtet er dabei zum einen die globale Umweltbelastung sowie die mit einem wachsenden Migrationsdruck einhergehende Explosion der Weltbevölkerung; zum anderen aber die Folgen der technologischen und ökonomischen Globalisierung und eine zunehmende Aggressivität des Kapitalismus ("Raubtierkapitalismus"). Den Kern von Schmidts Betrachtung bildet die Zukunft der Europäischen Union. Er kritisiert zunächst ihre institutionell-bürokratische Schwerfälligkeit. Ebenso steht er einer raschen Erweiterung der Union um bis zu zwölf Beitrittsländer skeptisch gegenüber. Indem er seine Vorbehalte gegenüber einer Mitgliedschaft der Türkei offen formuliert und hinsichtlich Russlands - zusammen mit der Ukraine und Belarus - eine weit reichende Kooperation der EU einfordert, skizziert der Autor den künftigen Umriss einer erweiterten Union. Schmidt fasst seine zentralen Aussagen zu den notwendigen Maßnahmen für eine erfolgreiche Selbstbehauptung Europas am Ende in zwanzig Thesen zusammen. Noch einmal plädiert er für den Vorrang einer institutionellen Reform vor der Erweiterung der EU. Falls dies nicht geschehe, so Schmidt, ist ein Scheitern der EU keineswegs auszuschließen. Inhaltsübersicht: I. Neuartige Weltprobleme; II. Herausforderungen Europas; III. Die allmähliche Entfaltung der Europäischen Union; IV. Die gemeinsame Substanz.