Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Sowjetunion mit annektierten Gebieten I. Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militärverwaltung, Baltikum und Transnistrien. Hrsg. im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte und des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und des Lehrstuhls für Geschichte Ostmitteleuropas an der Freien Universität Berlin
Die Edition ist auf insgesamt 16 zeitlich und territorial gegliederte Bände angelegt, die laut Vorwort in den nächsten Jahren erscheinen werden. Dieser siebte Band dokumentiert die Entrechtung, Enteignung und Ermordung der Juden in den besetzen sowjetischen Gebieten. Als Quellen der Edition gelten Schrift- und auch Tondokumente aus den Jahren 1933 bis 1945. Von Lebenserinnerungen, Berichten und juristischen Unterlagen, die nach dieser Zeit entstanden sind, wird „in der Kommentierung vielfältig Gebrauch gemacht“. Innerhalb der Bände sind die meist ungekürzt wiedergegebenen Dokumente chronologisch geordnet. Damit steht beispielsweise ein „Aktenvermerk Reinhard Heydrichs über ein Gespräch mit Hermann Göring über die ‚Lösung der Judenfrage’ [neben] einem Artikel des New Yorker Aufbaus über die Lage der sowjetischen Juden im Sommer 1941; der Abschiedsbrief einer Jüdin aus dem Ghetto von Vitebsk an ihre Kinder [...] neben einer Auflistung von Immobilien aus jüdischem Besitz, deren Wert die Stadtverwaltung von Mogilev vor dem Weiterverkauf schätzt“. Es wird betont, dass dieser häufige Perspektivenwechsel gewollt ist. „Das zufällige und widersprüchliche Nebeneinander der Ereignisse entspricht eher der zeitgenössischen Wahrnehmung als ein nachträglich konstruierter Aufbau.“ (7)