Diss. Kiel; Gutachter: M. Keynes, U. Schumacher. – Welche institutionellen Rahmenbedingungen ermöglichen die Integration ethnischer Minderheiten, die die eigene Unabhängigkeit anstreben? Kann es staatliche Bedingungen geben, unter denen ein ethnisch-separatistischer Konflikt gewaltfrei geregelt werden kann? Warum verlaufen diese Konflikte in einigen Staaten fast gewaltfrei, während sie in anderen Staaten zum Bürgerkrieg führen? Um diese Fragen zu beantworten, vergleicht Eichhorst die Situation Kanadas, Spaniens und Sri Lankas miteinander. Mittels eines schlüssig konstruierten theoretischen Konzepts, das auf der Stückwerk-Sozialtechnologie von Popper, der Cleavage-Theorie von Lipset und Rokkan sowie dem Ansatz von Hermens zur Analyse politischen Handelns basiert, gelingt es ihr, die Faktoren zu identifizieren, die zur gewaltfreien Regelung ethnisch-separatistischer Konflikte beitragen können. Jedes Fallbeispiel wird entlang des theoretischen Gerüsts detailliert analysiert, wodurch die jeweilige Konfliktstruktur der Länder nachvollziehbar zum Vorschein kommt. So gelangt sie zu dem Ergebnis, dass Kanada unter anderem deshalb als positives Beispiel zu bewerten sei, weil es im Rahmen des dortigen Föderalismus gelang, „die wesentlichen Konfliktlinien zu kanalisieren bzw. zu überbrücken und Anreize zur Integration der frankophonen politischen Elite zu schaffen“ (324). Prinzipiell könne der staatlichen Organisationsstruktur eine zentrale konfliktregulierende Rolle zugeschrieben werden, während das Wahl- und Regierungssystem einen geringeren Einfluss auf die Beilegung der separatistischen Konflikte ausübe. Am Ende zeigt die Autorin allgemein und für jedes Fallbeispiel eigens entwickelte Handlungsoptionen zur Regelung der Konflikte auf.