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Gerd Brudermüller / Max E. Hauck / Peter W. Lücker / Kurt Seelmann / Martin Westhofen (Hrsg.)

Forschung am Menschen. Ethische Grenzen medizinischer Machbarkeit

Würzburg: Königshausen & Neumann 2005 (Schriften des Instituts für angewandte Ethik e. V. 5); 369 S.; 25,- €; ISBN 3-8260-2881-3
Sollen ethische Grenzen medizinischer Machbarkeit bei der Forschung am Menschen wirksam werden, bedürfen sie einer rechtlichen Regelung. Im öffentlichen Interesse an einem transparenten und überprüfbaren Vorgehen bei solchen Forschungen, aber auch und gerade im Interesse der Probanden und im Interesse der Forschenden selbst, die sich auf ethisch und juristisch tragfähigem Grund bewegen wollen, müssen deshalb klare gesetzliche Leitlinien bestehen. Allerdings stellen sich dabei viele Fragen: Wie sollen beispielsweise Ethikkommissionen mit einer aus ihrer Sicht „überflüssigen“ Forschung umgehen, wie mit einer solchen, die aus Kommissionssicht lediglich kommerziellen Interessen dient? Welche ethischen Kriterien dürfen Kommissionen im pluralistischen Rechtsstaat überhaupt zugrunde legen und welcher juristische Status kommt ihnen dabei zu? Der Sammelband fasst die Beiträge von drei Tagungen zusammen, die das 1994 gegründete Institut für angewandte Ethik e. V., ein Zusammenschluss von mehrheitlich in der Wissenschaft tätigen Philosophen, Juristen, Medizinern, Theologen, Soziologen und Psychologen, in Grünstadt/Pfalz durchgeführt hat, um interdisziplinär Problemfelder zur Forschung am Menschen zu erhellen. Ergänzt werden die Aufsätze durch eine über hundert Seiten umfassende Sammlung von Materialien zu den Themen Forschung am Menschen und Forschung an Embryonen und Stammzellen. Aus dem Inhalt: Forschung am Menschen Dieter Birnbacher: Forschungspolitik zwischen nationaler ethischer Kultur und internationaler Freizügigkeit: Das Beispiel des Menschenrechtsübereinkommens zur Biomedizin (11-29) Christoph Rehmann-Sutter: Das Politische der experimentellen Medizin (31-56) Verena Schwander: Medizinische Forschung am Menschen zwischen Wissenschaftsfreiheit und Persönlichkeitsschutz. Zur Rechtslage in der Schweiz (57-76) Jochen Taupitz: Ethikkommissionen in Deutschland (77-90) Margrit Kessler: Anforderungen an die Forschung am Menschen aus Patientensicht (91-96) Martin Westhofen: Experimente am Menschen in der Medizin. Methodologie der Medizinwissenschaft, Akzeptanz der Öffentlichkeit (97-106) Kurt Seelmann: Paternalismus und Solidarität bei der Forschung am Menschen (107-122) Jochen Taupitz: Forschung an nicht einwilligungsfähigen Patienten (123-136) Reinhard Merkel: Fremdnützige klinische Forschung an Einwilligungsunfähigen? Rechtsethische Grundlagen (137-173) Martin Westhofen: Experiment am Menschen. Selbstbestimmung, Paternalismus, Fremdbestimmung (175-185) Volker Lipp: Selbstbestimmung und Humanforschung (187-197) Wolfgang Marx: Gilt die Bewahrung der Integrität des Menschen unbedingt? (199-208) Forschungen an Embryonen und Stammzellen Alberto Bondolfi: Einige ethische Dimensionen der Stammzellenforschung (211-220) Marisa Jaconi: Embryonale Stammzellen: Neues Therapiepotential für degenerative Erkrankungen (221-234) Jean-François Collange: Clonage thérapeutique et cellules souches. La situation française (235-240)
Kaspar Nürnberg (KN)
M. A., Historiker, Geschäftsführer des Vereins Aktives Museum, Berlin.
Rubrizierung: 5.44 | 2.2 | 5.2 | 2.4 | 2.5 | 2.3 Empfohlene Zitierweise: Kaspar Nürnberg, Rezension zu: Gerd Brudermüller / Max E. Hauck / Peter W. Lücker / Kurt Seelmann / Martin Westhofen (Hrsg.): Forschung am Menschen. Würzburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22238-forschung-am-menschen_25363, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25363 Rezension drucken