Freiheit, die wir meinen. Wie die Menschenrechte erkämpft wurden und warum der Westen heute seine Grundwerte gefährdet. Aus dem Englischen von Yvonne Badal
In dem Buch wird eine Ideengeschichte der Menschenrechte entfaltet. Der Verfasser ist Professor für Philosophie in London. Er versteht sich als „public intellectual“ und so sind die hier angestellten Überlegungen stark geprägt von der aktuellen Debatte um die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten aus Gründen öffentlicher Sicherheitsvorsorge. Grayling beginnt seine Geschichte der Menschenrechtsidee nicht wie andere Theoretiker mit der griechischen Antike, sondern mit der Reformation. Es geht also um eine Deutung des Freiheitsbegriffs als Spezifikum der westlichen Moderne. Anschaulich wird dargelegt, wie sich die Entfaltung der Menschenrechte vor dem Hintergrund konkreter Unrechtserfahrungen vollzogen hat. Grayling verzichtet allerdings auf eine spezifische Geltungstheorie der Menschenrechte. Das ist angesichts der Anlage des Buches als Ideengeschichte der Menschenrechte plausibel. Die besonderen Probleme einer politischen Theorie der Menschenrechte – zum Beispiel der Zusammenhang von Menschenrechten und Demokratie oder die Frage des Universalismus und Multikulturalismus – bleiben so aber ausgespart. Dem Buch ist im Anhang eine kurze Dokumentation wichtiger menschenrechtlicher Kodifikationen beigegeben.