Führung in Politik und Wirtschaft. Instrumente, Stile und Techniken
Der Geschäftsführer und der Leiter der NRW School of Governance verbinden eine empirische Untersuchung mit grundlegenden Begriffsklärungen und konkreten Handlungsempfehlungen für die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften in Politik und Wirtschaft. In beiden Sektoren müssen Führungskräfte Mehrheiten gewinnen, Problemlösungen entwickeln und diese gegen Widerstände durchsetzen. Zudem agieren sie im Rahmen von Institutionen, deren Wirkungen sie verstehen müssen. Als Grundlage ihrer Studie dienen den Autoren neben einer „qualitativen Inhaltsanalyse praxisrelevanter Führungsliteratur“ (21) vor allem mehrere Experteninterviews, Biografieanalysen sowie die Daten der „Duisburger Führungskräftebefragung“ (23). Hieraus erfährt der Leser Grundlegendes zu den Rahmenbedingungen und Führungsmethoden deutscher Spitzenkräfte in Politik und Wirtschaft. Die Schwierigkeit des Themas liegt in der Tatsache begründet, dass sich konkrete, aber gleichzeitig auch verallgemeinerbare Handlungsempfehlungen auf der Basis von Analysen erfolgreicher Beispiele schnell wie Allgemeinplätze lesen. Die Autoren bemühen sich um eine möglichst professionelle Darstellung, die dennoch stellenweise Skepsis am Erkenntniswert aufkommen lässt. So wirken mehrere Abbildungen wie sinnarme Powerpointfolien, ganze Abschnitte sind platitüdenhaft: „Wer tatsächlich über die Ambition verfügt, politisch zu führen und damit Dinge zu verändern, muss entschlossen sein, das Ziel auch zu erreichen“ (156). Wenig überraschend ist angesichts des Hintergrundes der Autoren, dass sie „Professional Schools“ (208) als die besten Fördermöglichkeiten von Nachwuchs-Führungskräften empfehlen.