Diplomarbeit LMU München; Gutachter: E. Grande, J. Allmendinger. - Nichtregierungsorganisationen werden vielfach als probates Mittel angesehen, um die Kräfte der Zivilgesellschaft zur Lösung schwieriger politischer Probleme auf internationaler Ebene im Rahmen der so genannten Global Governance einzubinden. Ob NROs sich für solche Problemlösungsstrategien wirklich eignen und wie sie funktionieren, ist das Thema des Buches. Die Autorin fasst zunächst die Diskussion um Global Governance zusammen, stellt die Entwicklung des Konzepts von Nichtregierungsorganisationen vor und analysiert deren wichtigste Organisationsdimensionen. Dass jedoch auch das Zusammenspiel mit anderen Akteuren im Rahmen der Global Governance die Leistungsfähigkeit von NROs bestimmt, wird im folgenden Kapitel deutlich. Curbach zeigt, dass die im Vergleich zu Nationalstaaten zwangsläufig ressourcenarmen NROs in einem systembedingten Spannungsfeld zwischen Kooperation, Autonomiebestreben und Konfrontation agieren. So verfügen sowohl staatliche als auch marktwirtschaftliche Akteure oftmals über sehr viel mehr Ressourcen als Nichtregierungsorganisationen. Hinsichtlich des Legitimitätsproblems von NROs verweist Curbach darauf, dass man sie nicht mit Nationalstaaten vergleichen könne und dass sich neue Formen von Legitimität herausbilden müssten. Diese könnten auf transnationalen Teilidentitäten fußen, die sich nicht mehr entlang von Nationen organisieren, sondern sektoral. Insgesamt zieht die Autorin jedoch das eher skeptische Fazit, „dass die Idee der steuerungspolitischen Vernetzung staatlicher und nicht-staatlicher Akteure mit Vorsicht zu genießen ist" (151). Ein gemeinsames Management transnationaler Probleme sei wegen der erheblichen Interessenunterschiede der Akteure und der vollkommen unterschiedlichen Ausstattung mit Ressourcen zurzeit nicht Erfolg versprechend.