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Heinrich August Winkler (Hrsg.)

Griff nach der Deutungsmacht. Zur Geschichte der Geschichtspolitik in Deutschland

Göttingen: Wallstein Verlag 2004; 267 S.; brosch., 34,- €; ISBN 3-89244-710-1
„Geschichtspolitik läßt sich [...] definieren als Kampf um das richtige Gedächtnis." (12) Derartige Kämpfe werden in den zehn Beiträgen des Sammelbandes exemplarisch thematisiert. Die zeitliche Spanne reicht von der Erinnerung an den Dreißigjährigen Krieg in der 48er-Revolution bis zur unterschiedlichen Deutung der Bismarck'schen Reichsgründung von 1871 in der Geschichtspolitik der beiden deutschen Staaten in den 60er-Jahren. Die Texte sind aus einem von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Forschungsprojekt hervorgegangen. Aus dem Inhalt: Hilmar Sack: Wiederkehr des Dreißigjährigen Krieges? Über die politische Dimension der Erinnerung an die Jahre 1618-1648 in der Revolution von 1848/49 (15-40) Bettina Effner: Das schwierige Erbe der Revolution. Die Auseinandersetzung mit 1848/49 in liberaler Politik und Publizistik der Bismarckzeit (41-66) Kay Wenzel: Befreiung oder Freiheit? Zur politischen Ausdeutung der deutschen Kriege gegen Napoleon von 1913 bis 1923 (67-89) Daniel Bussenius: Eine ungeliebte Tradition. Die Weimarer Linke und die 48er Revolution 1918-1925 (90-114) Robert Gerwarth: Republik und Reichsgründung. Bismarcks kleindeutsche Lösung im Meinungsstreit der ersten deutschen Demokratie (1918-1933) (115-133) Friederike Schubart: Zehn Jahre Weimar - Eine Republik blickt zurück (134-159) Jens Hacke: Die Rechte und die Revolution. Erwartung und Deutung der „Zeitenwende" von 1933 (160-184) Sebastian Ullrich: Im Schatten einer gescheiterten Demokratie. Die Weimarer Republik und der demokratische Neubeginn in den Westzonen 1945-1949 (185-208) Claudia Roth: Das trennende Erbe. Die Revolution von 1848 im deutsch-deutschen Erinnerungsstreit 100 Jahre danach (209-229) Sebastian Schubert: Abschied vom Nationalstaat? Die deutsche Reichsgründung 1871 in der Geschichtspolitik des geteilten Deutschlands von 1965 bis 1974 (230-265)
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.35 | 2.31 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Heinrich August Winkler (Hrsg.): Griff nach der Deutungsmacht. Göttingen: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14247-griff-nach-der-deutungsmacht_24157, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24157 Rezension drucken