Politikwiss. Diss. Trier; Gutachter: H. Maull, P. Opitz. – Das machtpolitische Gefüge des asiatisch-pazifischen Raumes wird maßgeblich von der weiteren Entwicklung Chinas abhängen. Ein mögliches Szenario ist, dass sich China und die USA analog zur Konfrontation des Kalten Krieges gegenüberstehen werden. Schon jetzt positionierten sich die Volksrepublik und die Vereinigten Staaten auf internationalem Parkett häufig unterschiedlich, schreibt Wagener. In der Taiwanfrage seien sie sogar Gegner. Im Vergleich dazu sei die Situation in Südostasien zwar weitaus weniger brisant, dennoch hätten sich die Beziehungen Pekings und Washingtons zu den Staaten der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Während China seine Beziehungen zu diesen Staaten entscheidend ausgebaut und zahlreiche Abkommen unterzeichnet habe, sei die Region von Washington in erster Linie im Rahmen des Kampfes gegen den Terror wahrgenommen worden. Wagener untersucht nun die US-Sicherheitspolitik im Südostasien in den Jahren 1997 bis 2007. Er prognostiziert einen hegemonialen Wandel, bei dem die Pax Americana durch die Pax Sinica ersetzt werden könnte, und fragt nach den US-amerikanischen Interessen und der Sicherheitsstrategie für diese Region. Er erörtert, ob der Aufstieg Chinas unabdingbar mit einem Niedergang der Vereinigten Staaten verbunden sei und lotet mögliche Reaktionen auf diese Entwicklung aus. Wagener kommt zu dem Ergebnis, dass die USA China langfristig als größte Herausforderung ihrer Asien-Pazifik-Politik ansehen werden.