Der Band enthält neben zwei Originalbeiträgen durchweg Arbeiten Saages, die dieser in den Neunzigerjahren veröffentlicht hatte. Erneut spannen sie einen großen Bogen von der frühen Neuzeit bis in die Zukunft - wer das der Utopie gewidmete Werk Saages kennt, wird die in mehreren Aufsätzen aufgeworfene Frage, ob die Utopie noch eine Zukunft habe oder ob Europa aus seiner utopischen Denktradition auch für heutige Probleme Lösungsansätze gewinnen kann, ohne weiteres als rhetorisch erkennen. Denn die Überzeugung, dass genau dies der Fall ist, prägt das gesamte Werk Saages. Wer ihm dabei zu folgen bereit ist, wird auch in diesen Aufsätzen mit einer Fülle origineller Gedanken und verschlungenen Pfaden konfrontiert, auf denen der Autor Utopia auffindet. Inhalt: I. Wirkungen: Die Geburt der "schwarzen Utopie" aus dem Geist des Suprematismus (1996); Geometrische Muster zwischen frühneuzeitlicher Utopie und russischer Avantgarde (gemeinsam mit Eva-Maria Seng) (1996); Naturalisierte Utopien zwischen literarischer Fiktion und frühneuzeitlicher Gartenkunst (gemeinsam mit Eva-Maria Seng) (1998); Utopie und Industrielle Revolution bei William Morris und Oscar Wilde (Originalbeitrag). II. Entwürfe: Zur Konvergenz von kontraktualistischem und utopischem Denken in Johann Gottlieb Fichtes "Der geschlossene Handelsstaat" (1996); Zur Konvergenz von Vertragsdenken und Utopie im Licht der "anthropologischen Wende" des 18. Jahrhunderts (1998); Kann das Europa des 21. Jahrhunderts von seiner utopischen Republik-Tradition lernen? (Originalbeitrag); Utopie und Science-fiction - Versuch einer Begriffsbestimmung (1997). III. Chancen: Die konstruktive Kraft des Nullpunkts - Samjatins "Wir" und die Zukunft der politischen Utopie (1996); Benötigen wir politische Utopien zur Bewältigung der Probleme des 21. Jahrhunderts? (1997); Reflexionen über die Zukunft der politischen Utopie (1992); Bemerkungen zu Paolo Flores d'Arcais' "Philosophie und Engagement" (1996).