Integrationstheorien im Vergleich. Funktionalistische und intergouvernementalistische Erklärung für die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion im Vertrag von Maastricht
Diss. Tübingen; Gutachter: R. Hrbek, V. Rittberger. – Worin unterscheiden sich die beiden wichtigsten Ansätze zur politikwissenschaftlichen Erklärung der Europäischen Einigung? Zeichnet sich eine klar überlegene Theorie ab? Gibt es Desiderata, die beide Erklärungen offen lassen und wie können diese Lücken geschlossen werden? Wolf – wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Michael Zürn an der Universität Bremen – vergleicht die funktionalistische und die intergouvernementalistische Integrationstheorie am Beispiel der Währungsunion. Ein Vergleich der integrationstheoretischen Erklärungen zeigt, daß sich die Hypothesen beider Theorien weitgehend bestätigt haben, obwohl sich ihre Erklärungsmuster grundsätzlich widersprechen. Aufgrund dessen entwickelt der Autor Überlegungen für eine mögliche "Amalgamierung" (285 ff.) der beiden Integrationstheorien.
Inhaltsübersicht: B. Funktionalismus und Intergouvernementalismus: Prämissen und Hypothesen: 1. Der Funktionalismus (funktionaler Supranationalismus); 2. Der Intergouvernementalismus (intentionale Intergouvernementalismus). C. Hypothesentest: Die Vereinbarungen über die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion im Vertrag von Maastricht: 1. Entstehung des Politikfelds: Europäische Währungspolitik; 2. Test der funktionalistischen Hypothesen, 3. Test der intergouvernementalistischen Hypothesen. D. Schlußfolgerungen: 1. Prüfung der Hypothesen des Funktionalismus (funktionaler Supranationalismus); 2. Prüfung der intergouvernementalistischen Hypothesen; 3. Vergleich der integrationstheoretischen Hypothesen; 4. Interessengenerierung und Interessendurchsetzung: die Anwendung funktionalistischer und intergouvernementalistischer Theorien in der EG-Forschung.