2002 wurde das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) gegründet, das nunmehr ihr erstes Jahrbuch präsentiert. Darin wird über die Tätigkeit des trisektoralen (Wirtschaft, Staat, Zivilgesellschaft) Netzwerks und über aktuelle, auch internationale Entwicklungen in den Bereichen der Engagementpolitik und partizipatorischen Demokratiereform, informiert. Zumeist handelt es sich um kürzere Beiträge, die bereits publiziert wurden (insbesondere im BBE‑Newsletter). Der Band richtet sich eher an die breite Öffentlichkeit denn an ein wissenschaftliches Fachpublikum. Zahlreiche Beiträge sind der praktischen Implementation partizipatorischer Innovationen gewidmet. Eine grundsätzliche, auch Gegenargumente aufgreifende, Diskussion über den Wert und die möglichen Defizite von politischer und sozialer Bürgerbeteiligung wird dabei kaum geführt, da die Autoren in aller Regel vehemente Verfechter des normativen Modells einer „aktiven Bürgergesellschaft“ sind. Häufig schreiben zudem Initiatoren und Bearbeiter über ihre eigenen Projekte, weshalb der Band zwar einen Überblick über die Spannbreite aktueller Konzepte der Engagementpolitik gibt, jeder Artikel jedoch vor dem Hintergrund der spezifischen Autorenschaft zu lesen ist. Aus politikwissenschaftlicher Sicht wird der Grundtenor des Buches, dass bürgerschaftliches Engagement prinzipiell gut und folglich weiter auszubauen ist, hier zu undifferenziert vorgetragen. Im Einzelnen ergeben sich jedoch auch für Wissenschaftler_innen interessante Einsichten, etwa was die Schwierigkeiten betrifft, die aus der Kollision von langfristigen Strategien mit der Zeitgebundenheit projektgeförderter Maßnahmen resultieren.