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Klaus Arnold

Kalter Krieg im Äther. Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der DDR

Münster: Lit 2002 (Kommunikationsgeschichte 16); 746 S.; brosch., 45,90 €; ISBN 3-8258-6180-5
Kommunikationswiss. Diss. München; Gutachter: U. Koch. - „Die DDR [...] wurde als mächtiges, wirtschaftlich erfolgreiches Bollwerk der Demokratie gegen die aggressive, militaristische westdeutsche Diktatur gezeichnet." (639) Wie wenig erfolgreich diese DDR-Propaganda war, zeigt Arnold in seiner kommunikationsgeschichtlichen Analyse des Deutschlandsenders. Dieser sei 1948 mit dem Ziel gegründet worden, vor allem Westdeutsche anzusprechen - die DDR wollte via Langwelle die Westintegration der Bundesrepublik bekämpfen und dortige Proteste radikalisieren. Außer von einem harten Kern westdeutscher Kommunisten sei diese Propaganda jedoch nicht geschätzt worden, nur das Musikprogramm -(Schwerpunkt: Volksmusik) habe einige Hörer mehr gefunden. Neben der Agitation gen Westen habe sich im Laufe der Jahre eine zweite Aufgabe des Senders immer stärker entwickelt: Der eigenen Bevölkerung sollte „bis zu der offiziellen und endgültigen Aufgabe einer nationalen Einheitspolitik 1971" verdeutlicht werden, dass „man an dem Ziel der Einheit festhielt" (641). Als dieses Politikziel, das der Autor ganz richtig als nicht ernstlich beabsichtigt einordnet, aufgegeben worden sei, erhielt der Sender den Namen „Stimme der DDR" und „kümmerte sich nun hauptsächlich um das heimische Publikum" (17).
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.314 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Klaus Arnold: Kalter Krieg im Äther. Münster: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19439-kalter-krieg-im-aether_22596, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22596 Rezension drucken