Die kommunale Politikebene ist in Bewegung: Debattiert wird über „die Reform der territorialen Strukturen und funktionalen Zuordnungen, die Gemeindefinanzen, die Kommunalverfassungen, die Möglichkeiten effektiven Regierens auf lokaler Ebene, die lokale Engagementförderung und Bürgerbeteiligung, Regional Governance sowie Veränderungen des politischen Mehrebenensystems im Zusammenhang mit Haushaltskrise und demografischem Wandel.“ (7) Martin Junkernheinrich (TU Kaiserslautern, Stadt‑, Regional‑ und Umweltökonomie) sowie Wolfgang H. Lorig (Universität Trier, Politikwissenschaft) legen zu diesem Themenfeld einen grundlegenden Reader vor. Eine informativ‑grundlagenproblematisierende Einführung in die kommunale Politikebene eröffnet den Band, in dem dann folgend einzelne Aspekte vertieft werden. Im Kapitel „Grundlagen und aktuelle Herausforderungen“ stehen vor allem die Gebiets‑ und Funktionalreform, die Gemeindefinanzierung und der demografische Wandel im Mittelpunkt, denn diese drei Aspekte bestimmen in vielen deutschen Kommunen die Reformagenda. Speziell in Rheinland‑Pfalz steht in weiten Landesteilen zurzeit eine territoriale Reform auf der Verbandsgemeindeebene (und folgend auf der Ebene der Landkreise und kreisfreien Städte) an. Diesem Thema widmet sich Junkernheinrich in einem Zentralbeitrag des Bandes. Besonders brisant ist das Thema durch die typischerweise mit solchen Reformprozessen verbundenen politischen Konflikte. Kosteneffizienz und Präferenzgerechtigkeit bestimmen dabei sehr oft die zentralen Konfliktlinien. Wie breit dabei die Aufgaben‑ und Problempalette ist, wird an anderen Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg‑Vorpommern) und deutschen Nachbarstaaten (Luxemburg, Frankreich, Belgien) erörtert. Der Band bietet damit eine ebenso allgemeine wie regionale Bestandsaufnahme. Das qualifiziert ihn zu einem künftigen Standardwerk.