Fragen der inneren Sicherheit haben auf lokaler Ebene in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Das gilt nicht nur für Aspekte der - medial vermittelten - öffentlichen Wahrnehmung von Kriminalität, sondern ebenso für die zunehmende Politisierung der Auseinandersetzung über Strategien der Kriminalitätsbekämpfung. Nicht erst seit den öffentlichkeitswirksamen Darstellungen amerikanischer Kriminalpolitik im Zeichen eines Zero-Tolerance-Ansatzes lässt sich in europäischen Großstädten hinsichtlich der politischen Deutungen von Kriminalität „ein Wechsel von der Ursachenforschung und -bekämpfung zur Implementation von Präventions- und Kontrollmaßnahmen feststellen" (7). In dieser Perspektive diskutieren die Beiträge an den Gegebenheiten von New York, Paris, London und Berlin Formen und Umsetzung kommunaler Polizeipolitik, die sich vorrangig als effiziente Kriminalitätsbekämpfung präsentiert. Die Aufsätze sind im Kontext einer Ad-hoc-Gruppe des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig 2002 entstanden. Aus dem Inhalt: Sylke Nissen: Sicherheitspolitik auf lokaler Ebene. Zur Einleitung (7-12) Janet Foster: Kriminalität und Strafverfolgung in London. Zur Interdependenz von öffentlichem Klima, Medien und Politik (13-41) Sophie Body-Gendrot: Von sozialer Prävention zu kompromissloser Strafanwendung: Paris und seine Peripherie (43-66) Volker Eick: „Und das ist auch gut so ..." Polizieren im Berlin des 21. Jahrhunderts (67-88) Peter Marcuse: Die Manipulation der Kriminalitätsangst. Anti-Terrorismus als Verlagerung der Unsicherheit nach dem 11. September (89-102) Sylke Nissen: Vom Nutzen des Kriminalitätsschadens oder: Verbrechen zahlt sich aus (103-126)